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fashion photographers Mai 18, 2025

Wie viel sollte ein Model für ein Fotoshooting bekommen?

Melina Fassbinder 0 Kommentare

Model-Gagen sind eine Wissenschaft für sich. Wer denkt, es gibt da einen festen Preis, irrt gewaltig. Die Höhe hängt nämlich von vielen Sachen ab: Erfahrungslevel, Einsatzort, Bekanntheit des Models, sogar davon, für wie viele Stunden du gebucht bist oder in welchem Land das Shooting stattfindet. Es macht einen Unterschied, ob du für einen Lookbook-Job in Berlin stehst oder für eine Luxus-Kampagne in Paris.

Viele Neulinge sind überrascht, wie groß die Spannweite sein kann. Mal gibt’s nur ein paar hundert Euro, bei größeren Kampagnen können schnell vierstellige Beträge zusammenkommen. Deshalb ist es nicht nur schlau, sondern fast schon Pflicht, sich vorher schlau zu machen—was zahlen andere, was ist drin, und wo gibt’s vielleicht extra Geld für die Nutzung der Fotos? Ohne diese Infos tappst du leicht in die Honorar-Falle.

Was beeinflusst das Model-Honorar?

Bei der Bezahlung eines Models kommt es nicht nur darauf an, wie das Foto am Ende aussieht. Es gibt ein paar ganz entscheidende Faktoren, die den Preis richtig drücken oder hochschieben können. Wenn du dich orientieren willst, wirf vor allem einen Blick auf diese Punkte:

  • Model Gage: Das Level deines Models macht einen Riesenunterschied. Profis mit großem Portfolio kassieren mehr als Anfänger.
  • Einsatzdauer: Ein kurzes Testshooting kostet weniger als eine ganztägige Kampagne mit vielen Outfits und Locations.
  • Verwendungszweck der Bilder: Je länger und weiter ein Bild genutzt wird (zum Beispiel als Plakat, Katalog, Werbung), desto höher das Honorar.
  • Reichweite des Kunden: Arbeiten für kleine Onlineshops oder lokale Boutiquen bringen meist weniger ein als Jobs für große Marken oder bekannte Magazine.
  • Ort des Shootings: In Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München sind die Gagen oft höher als auf dem Land oder in kleineren Städten.
  • Saison und Nachfrage: Im Frühling zur Kollektionsumstellung oder zur Fashion Week explodieren manchmal die Preise. In ruhigeren Monaten kannst du bessere Deals machen.
  • Branchenspezifika: Fashion-Modelle werden anders vergütet als Commercial- oder Laufsteg-Modelle. Jedes Segment hat seine eigenen Honorarklassen.

Hier eine kompakte Übersicht als Tabelle, wie die einzelnen Faktoren Einfluss nehmen:

Faktor Wirkung auf das Honorar
Erfahrung/Portfolio Steigerung um bis zu 300% bei bekannten Models
Dauer (Stunde vs. Tag) Tagessatz liegt bis zu 8x über dem Stundensatz
Nutzungsrechte Zuschlag von 20-100% bei großflächiger Werbung
Kunde (klein vs. groß) Unterschied oft Faktor 2 bis 4
Ort Großstadt-Gagen meist 10-25% höher

Ein Preisvergleich lohnt sich also. Du solltest immer vorher klären, wie die Bilder genutzt werden, für wen sie gedacht sind und ob Reisekosten oder Extras (wie Styling oder Wartezeit) extra bezahlt werden. Nur so weißt du, ob sich ein Angebot wirklich lohnt.

Übliche Tagessätze und Stundengagen

Es gibt keine festen Regeln, aber ein paar grobe Richtwerte helfen beim Einstieg. In Deutschland ist es normal, dass ein Einsteiger-Model für ein einfaches Fotoshooting zwischen 20 und 60 Euro pro Stunde bekommt. Bei einem halben Tag, sprich ca. 4 Stunden, sind 150 bis 250 Euro üblich, beim vollen Tag kommen oft 300 bis 600 Euro zusammen.

Das klingt erstmal viel, aber die Model Gage variiert krass je nach Auftrag. Wer für eine bekannte Modemarke arbeitet oder in internationalen Metropolen bucht, kann schnell das Doppelte oder Dreifache verlangen. Topmodels und Influencerinnen liegen bei Kampagnen sogar im vier- oder fünfstelligen Bereich – inklusive umfassender Nutzungsrechte.

  • Fashion-Editorials: 100–400 Euro pro Tag, meist für Magazine oder kleinere Brands
  • E-Commerce oder Lookbook-Shootings: 200–800 Euro pro Tag, je nach Umfang
  • Werbe-Kampagnen: ab 1.000 Euro aufwärts, oft plus Buyouts für Nutzungsrechte
  • Testshootings: oft ohne Bezahlung, stattdessen gibt’s Fotos fürs Portfolio

Viele Auftraggeber zahlen bei längeren Jobs auch Überstunden, meist als Aufpreis von 20–30 % pro zusätzlicher Stunde. Immer vorher abklären, ob Anfahrt und Verpflegung extra übernommen werden oder in der Gage schon drin sind.

Wie setzt sich der Preis zusammen? Neben der reinen Shootingzeit geht’s immer auch um Vorbereitung, Anfahrten, Styling und die spätere Nutzung der Bilder. Wer Erfahrung hat, präsentiert sich besser, liefert schneller und ist daher auch teurer – das schlägt sich direkt aufs Honorar nieder.

Extra-Kosten und Nutzungsrechte

Extra-Kosten und Nutzungsrechte

Bei der Bezahlung von Models für ein Fotoshooting schauen viele erstmal nur auf die Gage. Klar, logisch – aber das ist oft nur die halbe Miete. Zwei Themen sorgen regelmäßig für Stress und Missverständnisse: unerwartete Zusatzkosten und die Frage, was der Fotograf mit den Fotos alles machen darf. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, gerade bei Profis.

Was geht nun als „Extra“-Kosten durch? Ganz klar: Anfahrt, Übernachtung, Verpflegung. Wer als Model extra nach Hamburg fliegen muss, erwartet verständlich zumindest die Kostenübernahme. Viele Agenturen regeln das so, dass Fahrkarten oder Flugtickets mit dem Fotograf oder Kunden vorher abgeklärt werden. Öffentliche Verkehrsmittel sind dabei Standard, bei längeren Strecken auch günstige Flüge in der Economy-Klasse. Hotels gibt’s meist in der 3-Sterne-Kategorie – Luxus darf man da nicht erwarten. Ein häufiger Fehler: Viele vergessen, diese Dinge schon beim ersten Gespräch zu klären.

Richtig spannend wird’s aber beim Thema "Nutzungsrechte" – hier geht es nämlich ans Eingemachte und oft auch ums große Geld. Wenn ein Model für ein Shooting gebucht wird, heißt das noch lange nicht, dass die Fotos überall landen dürfen. Das muss vorher klar besprochen werden: Wo erscheinen die Bilder (nur Webseite? Plakat? Social Media? TV-Werbung?), wie lange dürfen sie benutzt werden und gibt es eine geografische Begrenzung?

  • Lokal, regional, deutschlandweit oder weltweit?
  • Nur einmalig oder immer wieder?
  • Online, print oder beides?

Die Angaben beeinflussen das Honorar ganz konkret. Je größer und länger die Nutzung, desto mehr Geld sollte verlangt werden. Einige bekannte Modelagenturen handeln für große Kampagnen sogar individuelle Prozentsätze oder Zusatzpauschalen aus. Rechtlich ist es in Deutschland sogar Pflicht, zu definieren, wie und wo die Fotos verwendet werden. Fehlt das, bekommt das Model oft automatisch eine Art "Standard-Honorar", aber das ist meist weniger als bei einer klaren Vereinbarung.

Damit du eine Vorstellung bekommst, wie unterschiedlich die Kosten aussehen können, sieh dir diese Tabelle an:

KostenpunktTypischer Betrag
Anfahrt innerdeutschbis 100 €
Hotelübernachtung60–120 € pro Nacht
Verpflegung20–40 € pro Tag
Nutzungsrechte Social Media (1 Jahr, national)150–500 € Aufschlag
Nutzungsrechte Print (1 Jahr, international)300–1500 € Aufschlag

Wer sich mit Model Gage beschäftigt, muss diese "Versteckten Kosten" und die Verwertung der Bilder immer mit auf dem Schirm haben. Tipp: Am besten alles schriftlich im Vertrag regeln – dann gibt’s später keinen Ärger.

Tipps für erfolgreiche Preisverhandlungen

Niemand will nach dem Shooting merken, dass sie zu wenig verlangt hat. Eine knallharte Vorbereitung hilft, um nicht mit leeren Händen dazustehen. Egal ob du zum ersten Mal vor der Kamera stehst oder schon öfter gebucht wurdest: Mit diesen Tricks holst du mehr aus deinem Model Gage raus.

  • Kenne deinen Marktwert: Sieh dir an, was andere Models mit deinem Erfahrungsstand und deiner Reichweite verlangen. Viele Agenturen veröffentlichen Richtwerte.
  • Bereite deine Argumente vor: Hast du spezielle Fähigkeiten wie Posing, Ausdruck oder Social-Media-Reichweite? Das zählt heute oft mehr als Größe oder Alter.
  • Kläre vorab alle Details: Sprich Nutzung der Bilder, Arbeitszeit, Reisekosten und mögliche Extra-Posts für Social Media an. Je genauer alles abgesprochen ist, desto besser kannst du kalkulieren.
  • Lass dich nicht unter Druck setzen: Wenn der Fotograf pokert, hilft Nachfragen. Frag, wie das Budget aufgeschlüsselt ist oder welche Jobs ähnlicher Art vorher wie bezahlt wurden.
  • Bring Beispiele: Hast du schon für bekannte Marken gearbeitet oder Bilder geliefert, die viral gingen? Erwähne das gezielt!

Oft denken Models, sie dürften keine Gage nennen, aber das Gegenteil ist richtig. Wer vorbereitet ist, wirkt professionell und bekommt meist mehr raus. Schau dir mal die folgende Tabelle mit Richtwerten für verschiedene Shooting-Typen in Deutschland (Stand 2024) an:

Shooting-TypStundensatz (€)Tagessatz (€)
Editorial/Magazin50 – 100300 – 800
Werbekampagne150 – 3001000 – 2000
E-Commerce/Online-Shop70 – 150400 – 900
Newcomer (Testshooting)0 – 40kaum bezahlt/verhandelbar

Die Höhe hängt stark davon ab, wie groß das Budget des Kunden ist und wie lange sowie wofür die Bilder verwendet werden. Wenn dir der Preis nicht passt, biete Zusatzleistungen an—zum Beispiel ein Posting auf deinem Instagram-Kanal.

Ein letztes Ding: Verträge sind Pflicht, auch wenn die Branche manchmal chaotisch wirkt. Lass immer alles schriftlich festhalten! Nur so bist du wirklich auf der sicheren Seite.

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