Für uns Fotografie-Enthusiasten ist das Pareto-Prinzip, auch bekannt als 80/20 Regel, mehr als nur ein ökonomisches Konzept. Es sagt aus, dass ungefähr 80 Prozent der Ergebnisse aus 20 Prozent der aufgewendeten Anstrengungen resultieren. Übertragen auf die Fotografie bedeutet das: Nicht jede Aufnahme, die wir machen, wird zum Meisterwerk. Aber wenn wir unsere Ressourcen – sei es Zeit, Energie oder Kreativität – auf die effektivsten 20 Prozent unserer Praxis konzentrieren, könnten wir unseren Output deutlich verbessern. Auch mein Partner Julian, der sich hin und wieder als mein persönlicher Kritiker betätigt, stimmt dem zu.
Kameraequipment kann schnell zur kostspieligen Angelegenheit werden. Doch hier zeigt sich das Pareto-Prinzip besonders deutlich. Oft werden nur wenige Lieblingsobjektive und -einstellungen regelmäßig genutzt, während der Rest im Schrank verstaubt. Stattdessen könnte man sich darauf konzentrieren, das volle Potenzial der Ausrüstung, die wirklich zum Einsatz kommt, auszuschöpfen. Statt sich in einer endlosen Sammelleidenschaft zu verlieren, eröffnet dieser Ansatz neue kreative Pfade und macht den Fotografieprozess effizienter.
Die Einstellung der Kamera spielt eine entscheidende Rolle für die Bildqualität. Erstaunlicherweise sind es oft nur ein paar wenige Einstellungen, die wir ständig benutzen. Indem wir lernen, diese effektiv anzupassen, können wir eine reiche Palette an Szenarien abdecken und müssen uns nicht mit den Unmengen an anderen Optionen herumschlagen, die uns die moderne Technik bietet. Das spart Zeit und lässt uns konzentrierter beim eigentlichen Fotografieren vorgehen.
Bei der Nachbearbeitung unserer Bilder können wir eine ähnliche Tendenz beobachten. Eine Handvoll an Werkzeugen und Techniken liefert oft das zufriedenstellendste Ergebnis. Wenn wir uns also auf die effektivsten Bearbeitungsprozesse konzentrieren und lernen, diese richtig anzuwenden, können wir ohne großen Zeitaufwand eindrucksvolle Resultate erzielen.
Eine gute Fotografie hängt immer noch stark von Grundlagen wie Komposition und Lichtverhältnissen ab. Diese beiden Faktoren können als die entscheidenden 20 Prozent betrachtet werden, die zu 80 Prozent des Erfolgs beitragen. Das Erlernen und Verinnerlichen der zentralen Regeln von Komposition und Lichtführung kann somit einen immensen Einfluss auf die Qualität unserer Bilder haben, ohne dass wir uns in komplexeren Techniken verlieren müssen.
Um das Pareto-Prinzip in den Alltag zu integrieren, ist es hilfreich, sich auf Schlüsselelemente wie die Planung von Shootings, das Verständnis für die eigene Nische und das kontinuierliche Lernen aus bisherigen Erfolgen und Misserfolgen zu konzentrieren. Indem wir lernen, Prioritäten zu setzen und Arbeitsabläufe strategisch zu gestalten, können wir unser kreatives Schaffen effizienter und erfüllender gestalten. Und wenn ich so zurückdenke an jene Tage, an denen ich mich mit Julian über das Ausmisten unseres überfüllten Equipment-Schranks gestritten habe, weiß ich, dass hier das Pareto-Prinzip greifbar wurde und uns letztlich auch geholfen hat, diesen zu entwirren und effektiver zu arbeiten.
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