Modefotografie Juli 27, 2025

Job finden in der Modefotografie: Dein Weg zum Traumjob als Fashion Fotograf

Melina Fassbinder 0 Kommentare

Modefotografie ist wie das mondäne Marmeladenbrot unter den kreativen Berufen – jeder will einen Bissen davon. Aber wie landet man eigentlich einen echten Job im Fashion-Fotografie-Biz? Spoiler: Ein teures Kamera-Setup garantiert noch keinen Platz in der ersten Reihe einer Modenschau. Viele Stars am Set starteten klein, ganz ohne Vitamin B. Tatsächlich machen jährlich etwa 3.000 Absolventen allein in Deutschland ihren Abschluss im Bereich Fotografie, doch nur ein Bruchteil landet bei der Fashion Week oder in Magazinen wie Vogue, Harpers Bazaar oder L’Officiel. Der Wettbewerb ist gnadenlos. Doch die Tür ist nicht verschlossen, wenn du weißt, wie du sie öffnest. Lies selbst, wie du den Sprung zum Fashion Fotografen schaffen kannst – auch ohne Promi-Eltern, aber mit Spaß am Suchen nach Licht und coolen Outfits.

Was macht eigentlich eine Karriere in der Modefotografie aus?

Wer einen Job in der Modefotografie will, landet oft automatisch in einem wilden Mix aus Kreativchaos, Starallüren und manchmal purem Glück. Der Alltag ist geprägt von Trends, Deadlines und dem ständigen Kampf um die angesagtesten Jobs. Die Top-Spieler kommen heute selten von den großen Fotoschulen alleine – klar, Talent zählt, aber das reicht nicht. Laut Statista steigt die Anzahl an Modepublikationen jährlich weiter, was zu immer mehr Bildbedarfen führt. Trotzdem geht es in der Branche zu wie auf dem Flohmarkt: Wer die spannendsten Kontakte hat, ist meistens vorne.

Eine Karriere klappt dann, wenn du bereit bist, beides zu bringen: künstlerisches Auge und businessmäßigen Ehrgeiz. Während du am Anfang vielleicht für Test-Shoots, freie Projekte oder kleine Online-Magazine arbeitest, wachsen mit jedem neuen Job deine Chancen auf größere Aufträge. Es gibt sogar Fotografen, die mit Influencern zusammenschmeißen und über Instagram durch die Decke gehen – Hashtags sind die Visitenkarten der neuen Generation. Besonders in Mailand, Paris, aber auch Berlin suchen Agenturen auf Social Media gezielt nach neuen Talenten für Editorial- und Kampagnen-Shootings.

Die Bundesagentur für Arbeit listet Modefotografie unter den gefragten kreativen Berufen – aber eben auch mit sehr hoher Konkurrenzrate. Den Unterschied machen Persönlichkeit und Eigeninitiative. Viele bekommen ihren ersten Job über Netzwerkevents, Fotografie-Workshops oder simple Empfehlungen von Freunden, die in Model-Agenturen arbeiten. Lust auf Fakten? Laut einer Umfrage von LensCulture kommen fast 70% der Fashion-Fotografen durch persönliche Kontakte oder Portfolio-Sichtungen an ihre ersten Jobs, weniger als 10% landen direkt per Initiativbewerbung einen Kunden.

Portfolio – Dein persönlicher Reisepass ins Fashion-Biz

Stell dir dein Portfolio wie einen Instagram-Feed vor – aber nur mit den dreißig besten Bildern deines Lebens. Wer Jobs ergattern will, braucht diesen digitalen Showroom. Ein durchdachtes Portfolio zeigt, was du kannst, wofür du stehst – und vor allem, dass du einen eigenen Stil hast. Die meisten Art Directors und Editor:innen schauen nur 15 Sekunden auf ein Portfolio, bevor sie entscheiden, ob sie weiterlesen oder wegklicken. Emotionalität, Diversität der Models und Liebe zum Detail sind die wichtigsten Trümpfe in deiner Mappe.

Die Zeiten, in denen du mit einem A2-Fotobuch durch die halbe Stadt laufen musstest, sind fast vorbei. Heute reichen oft Online-Portfolios auf Plattformen wie Behance, Adobe Portfolio oder eigenen Webseiten mit klarem, schnellem Zugang zu deinen Bildern. Hier ein Tipp aus meinem Freundeskreis: Modelagenturen schauen verstärkt auf Blogs und Plattformen, auf denen junge Fotografen regelmäßig Projekte posten. Wenn du ein Projekt mit einer Newcomer-Designerin umsetzt und ihr authentische, kreative Fotos produziert, bekommt das in der Szene schnell Aufmerksamkeit. Ein „Behind the scenes“-Video oder ein Making-of begeistert Art-Buyer oft mehr als gestellte Studioaufnahmen.

Doch wie stellst du dein Portfolio richtig zusammen? Nutze am Anfang freie Projekte, arbeite mit Visagist:innen, Stylist:innen und Newcomer-Models. Viele Einstiegschancen ergeben sich durch sogenannte TfP-Shootings („Time for Pictures“): Du fotografierst unbezahlt, bekommst dafür aber die Rechte zur Nutzung der entstandenen Bilder. Wichtig: Achte immer darauf, dass Verträge, Model Releases und alle Rechte klar geregelt sind. Das zeigt Professionalität! Ein kleiner Blick auf Zahlen: Das berühmte „Fashion Portfolio Review“ in London zählt jedes Jahr über 500 Bewerber, aber nur ca. 35 werden tatsächlich genommen – und über die Hälfte davon überzeugt durch gemeinsame freie Arbeiten, nicht durch bezahlte Aufträge.

Netzwerke & Brancheneinstieg – Kontakte, die zählen

Netzwerke & Brancheneinstieg – Kontakte, die zählen

Niemand kommt von Null auf 100 – am allerwenigsten in der Modefotografie. Deine Chancen stehen besser, wenn du ein Netzwerk aufbaust, das dich trägt. Über 80% der Jobs in der Modebranche werden über Beziehungen vergeben, sagen Brancheninsider aus Hamburg und Berlin. Klingt unsexy, ist aber leider Realität. Aber es muss nicht gleich das Dinner mit Karl Lagerfeld sein. Manchmal reicht schon der Kontakt zur Verwandten deiner besten Freundin, die als Stylistin arbeitet.

Setz auf Branchenevents! Große Modemessen, Kunsthochschul-Ausstellungen, Fotografietreffen und Creative Meetups sind die Startbahn für deinen Weg in den Job. Apropos, viele Fotografen, die ich kenne, bekamen ihren ersten Modelkampagnen-Job auf einer Aftershow-Party nach der Fashion Week, weil sie einfach drauflos quatschten. Ich selbst habe (*Fun Fact!*) meinen allerersten Zugang zu einer Modenschau nur bekommen, weil mein Mann Julian einen Studienkollegen hatte, der als Lichttechniker arbeitete und mich einfach mit reinschmuggelte. Erst Netzwerken, dann abliefern!

Social Media solltest du als Werkzeug und nicht nur als Socializing-Trend sehen. Die wichtigsten Plattformen für Fotografen sind Instagram, TikTok und LinkedIn. Nutze Hashtags wie #femalefashionphotographer oder #newfaces, folge Agenturen und Magazinen, kommentiere aktiv und slide ruhig mal in die DMs von Modelscouts oder Creative Directors, wenn du einen spannenden Job siehst.

Ein Tipp, den du nicht unterschätzen solltest: Engagiere dich bei Fotoprojekten von NGOs, jungen Designern oder Nachwuchslabels – sie wachsen mit dir und oft ergibt sich später ein bezahltes Shooting. Halte Kontakt und pflege Beziehungen aktiv. Am besten legst du dir eine schicke Excel-Tabelle mit Namen, E-Mail-Adressen, Instagram-Handles und kurzen Notizen zu bisherigen Gesprächen an.

Weg zum ersten JobProzentualer Anteil
Empfehlung durch Kontakte56 %
Bewerbung auf offene Stellen27 %
Social Media / Instagram10 %
Portfolio Review / Event7 %

Wichtig: Lass dich von einem Korb oder Absage nicht abschrecken. Die Branche tickt schnell, heute ignorieren sie dich, morgen wollen sie dich unbedingt. Bleib höflich, aber hartnäckig.

Welche Skills und Ausrüstung brauchst du?

Technik ist in der Modefotografie nicht alles – aber unterschätze sie nicht. Klar, du brauchst keine Hasselblad für 50.000 Euro. Ein solides Kamera-Setup reicht, vor allem am Anfang. Viele erfolgreiche Fotografen arbeiten mit Canon, Sony oder Nikon, selbst spiegellose Modelle mit APS-C-Sensor bringen heute großartige Ergebnisse. Viel wichtiger ist es, dein Licht zu kennen. Spiel mit natürlichem Licht und nutze Reflektoren oder Softboxen für ungewöhnliche Looks. Mein Tipp aus Erfahrung: Am Mode-Set will niemand warten, bis du zehn Minuten am Weißabgleich drehst.

Dein schönstes Porträt hilft dir wenig, wenn deine Bildsprache nicht zeitgemäß ist. Verfolge aktuelle Trends und wage Experimente. Ob Analog-Looks, intensives Color-Grading oder ungewöhnliche Perspektiven – Authentizität zählt. Viele Redaktionen arbeiten heute remote. Das heißt, du musst deine Bilder effizient editieren können, Farben präzise abstimmen und wissen, welche Formate für Print, Web oder Social Media gebraucht werden. Tools wie Lightroom, Capture One und Photoshop sind ein Muss – und Workshop-Kenntnisse in modernen KI-basierten Bildbearbeitungs-Tools (z.B. Generative Fill in Photoshop) verschaffen dir einen Vorsprung.

Vergiss die Soft Skills nicht: Kommunikation am Set, Schnelligkeit und ein entspanntes Auftreten öffnen Türen. Fast alle Modehäuser erwarten, dass du Teams führen kannst: Models briefen, Stylisten unterstützen, Make-up-Artisten koordinieren und mit Redaktionen Kompetenz zeigen. Viele unterschätzen diesen Punkt! Wenn du freundlich bleibst und dich auf das Ziel konzentrierst, buchst du Kunden meist für ein zweites Shooting. Wer Zickenkrieg liebt, wird schnell aussortiert. Und noch ein Fun Fact: Laut einer Studie des BFF (Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter) sind Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit die Nummer eins bei der Auswahl neuer Fashion Fotografen.

Wie findest du laufend Fashion-Jobs? Schritt-für-Schritt-Plan

Wie findest du laufend Fashion-Jobs? Schritt-für-Schritt-Plan

Eigentlich sind Jobs in der Modefotografie die Quests eines Rollenspiels: Du musst viele kleine Aufgaben meistern, um zum nächsten Level zu kommen. Wo startest du? Mit einem realistischen Plan!

  1. Starte mit TikTok, Instagram und LinkedIn-Profil. Pflege sie regelmäßig mit echten Behind-the-Scenes-Posts, nicht nur mit perfekten Bildern.
  2. Erarbeite eine eigene Website. Auch wenn Templates reichen: Deine Seite muss schnell laden, übersichtlich sein und auf Handy top aussehen.
  3. Arbeite an freien Projekten. Kooperiere mit Designstudenten, Modellen oder Stylisten – daraus entstehen oft die besten Serien.
  4. Bewirb dich gezielt bei Magazinen, PR-Agenturen und Modelabels, denke auch an Showrooms und Onlineshops – die suchen laufend Content für Social Media.
  5. Tracke Mail-Antworten und Bewerbungen per Tabelle. Folge den Verantwortlichen in den Unternehmen und baue Beziehungen.
  6. Erweitere deine Skills: Buche realistische Online-Kurse, besuche Workshops oder Studiotouren.
  7. Sprich Fotografen aus der Branche an, frage nach Assistenzjobs oder Hospitanzen – jeder Einstieg bringt Kontakte.
  8. Nimm auch kleine Aufträge an – Shootings für lokale Boutiquen oder Newcomer-Magazine bringen oft Folgeaufträge.
  9. Halte dich kontinuierlich auf dem Laufenden: Welche Labels starten, welche Kampagnen prägen den Look der aktuellen Saison?
  10. Gehe zu Fotoausstellungen und Fashion-Events – versuche, dich aktiv einzubringen, egal ob mit Fotos oder kreativer Mitarbeit.

Dranbleiben lohnt sich: Der Weg zum Job in der Modefotografie ist keine Gerade, sondern eher ein Zickzack-Lauf. Das nächste Shooting-Angebot kann aus dem Nichts kommen, vor allem wenn dein Netzwerk dich auf dem Schirm hat. Am Anfang kann es dauern, manchmal Jahre, bis die ersten großen Aufträge klappen – aber wenn du ehrlich bist, was du willst, bleibst du souverän. Jeder Schritt, jeder Kontakt und jedes Bild bringen dich näher an dein Ziel. Und hey: Auch etablierte Modefotografen werden nervös, bevor das Telefon klingelt.