Fotografenhonorar: Was ist fair und wie berechnest du deinen Preis?

Fotografenhonorar – allein das Wort sorgt oft für Unsicherheit. Vielleicht bist du ganz am Anfang und fragst dich, was du für deine Arbeit überhaupt verlangen kannst. Oder du bist schon drin im Job, aber die Preis-Verhandlungen nerven jedes Mal aufs Neue. Klar, es geht ums Geld – aber auch um Wertschätzung deiner Zeit und Arbeit.

Viele glauben, es gäbe feste Sätze oder eine geheime Tabelle. Die Wahrheit: Das Honorar hängt von vielen Faktoren ab. Dein Erfahrungslevel, die Art des Jobs, Nutzungsrechte am Bild, Aufwand vor Ort und Nachbearbeitung – da gibt’s keinen festen Standard. Ein Portraitshooting für eine Privatperson läuft preislich völlig anders als eine Werbekampagne für einen Konzern. Und: Großstädte wie Berlin oder Hamburg sind meist teurer als ländliche Gegenden.

Wie findest du jetzt deinen Preis? Überleg erst mal: Wie viel Vorbereitungszeit brauchst du? Stellst du dein eigenes Studio, Technik oder Assistenz? Dann guck, was andere in deiner Region für vergleichbare Jobs nehmen. Hier hilft der Blick in Fotoforen, Austausch mit Kollegen oder einfach ehrliche Recherche auf Webseiten.

Praktisch: Viele Fotografen rechnen in Tagessätzen ab. Für private Shootings (wie Familie, Portrait) liegen diese oft zwischen 200 und 600 Euro, je nach Region und Bekanntheit. Kommerzielle Jobs – zum Beispiel in der Modefotografie – können deutlich mehr bringen, oft 1.000 Euro am Tag oder mehr. Wichtig: Bei Werbung, Magazinen oder großen Unternehmen kommen (je nach Reichweite und Nutzungsart) noch Bildrechte dazu. Hier bestimmen die Nutzungsdauer, das Medium und die Auflagenhöhe, wie viel du zusätzlich verlangen sollte. Für ein Titelbild in einer großen Zeitschrift sieht die Rechnung ganz anders aus als für ein Facebook-Post eines Lokalladens.

Typische Fehler? Den Stundensatz von Babysitting-Jobs anzusetzen oder Materialkosten zu unterschätzen. Du zahlst Steuern, Versicherung, Technik – und deine Zeit steckt nicht nur im Shooting, sondern auch in Vorbereitung und Bildbearbeitung. Schreib das alles mit auf, sonst bleibt am Ende zu wenig übrig.

Verhandlungen sind übrigens normal, auch Profis diskutieren oft stundenlang, bis der Preis steht. Bleib sachlich, erkläre deine Kalkulation, aber verkauf dich nicht unter Wert. Ein ehrlicher Preiskalkulator auf deiner Website kann hier Wunder wirken. Wenn du unsicher bist: Frag erfahrene Fotografen nach ihrer Meinung oder benutze Rechner vom Verband Freie Fotografen oder Profiportalen.

Zusätzlicher Tipp: Spezialisierung hilft. Wer sich etwa als Modefotograf einen Namen macht, kann viel höhere Honorare verlangen als der „Alles-Fotograf“. Dein Portfolio, Erfahrung und Netzwerk bestimmen deinen Marktwert. Investiere in deine Entwicklung, dann steigen auch die Preise automatisch.

Kurz gesagt: Das richtige Fotografenhonorar gibt es nicht. Finde deine Balance zwischen Aufwand, Markt und echtem Wert deiner Arbeit – dann klappt’s auch mit zufriedenen Kunden und einem fairen Lohn fürs Bild.

20 Juli 2025 0 Kommentare Melina Fassbinder

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