Wenn du durch Fotografie-Foren, Instagram-Fotografen oder sogar Foto-Workshops gehst, stößt du fast überall auf Nikon. Warum? Es ist nicht nur eine Frage der Marke. Es ist eine Frage von Vertrauen, Erfahrung und den kleinen Dingen, die im Alltag zählen. Viele Fotografen haben Nikon nicht gewählt, weil es die teuerste oder modernste Kamera ist. Sie haben es gewählt, weil es funktioniert - und das seit Jahrzehnten.
Nikon hat sich in den 1980er und 1990er Jahren als die Kamera der Profis etabliert. Während Canon damals vor allem im Consumer-Markt stark war, setzte Nikon auf Robustheit, Präzision und ein System, das sich über Jahre hinweg entwickelte. Ein Nikon F3 aus dem Jahr 1980 ist heute noch funktionsfähig - und viele Fotografen benutzen ihn noch heute als Backup. Diese Langlebigkeit hat ein Vertrauen geschaffen, das nicht leicht zu brechen ist.
Die ersten Digital-SLRs von Nikon, wie die D1 aus dem Jahr 1999, waren die ersten Kameras, die professionelle Fotojournalisten ernsthaft in Betracht zogen. Sie waren teuer, aber sie lieferten Bildqualität, die mit analogen Kameras mithalten konnte. Im Gegensatz dazu waren die ersten Canon Digital-SLRs eher für Hobbyfotografen gedacht. Nikon baute für diejenigen, die ihre Kamera jeden Tag nutzen - und das über Jahre hinweg.
Es geht nicht nur um die Kamera selbst. Es geht um das ganze System: Objektive, Blitzgeräte, Fernauslöser, Batterien, Ersatzteile. Nikon hat ein riesiges Netzwerk an Objektiven, die seit den 1950er Jahren kompatibel sind. Ein AF-S Nikkor 50mm f/1.8 von 2005 funktioniert problemlos auf einer Nikon Z9 von 2025. Das ist kein Zufall. Das ist Planung.
Viele Fotografen haben in ihren Schränken Dutzende Nikon-Objektive - alte, gebrauchte, seltene. Sie haben sie nicht gekauft, weil sie sie brauchten. Sie haben sie gekauft, weil sie wussten: Diese Objektive werden nie veraltet sein. Du kannst sie weiterverkaufen, sie an deine Kinder weitergeben, sie in einem Museum ausstellen - aber du kannst sie nicht einfach ersetzen, wenn du auf Canon wechselst.
Ein Nikon hat eine klare, intuitive Bedienung. Die Tasten liegen da, wo du sie erwartest. Die Menüs sind logisch aufgebaut. Du musst nicht jedes Mal nachschauen, wie du die ISO änderst - weil du es schon tausend Mal gemacht hast. Bei Nikon lernst du die Kamera, nicht die Bedienungsanleitung.
Und dann ist da noch die Zuverlässigkeit. Nikon-Kameras sind dafür bekannt, dass sie in extremen Bedingungen funktionieren: in der Kälte der Arktis, im Staub der Wüste, bei Regen und Schnee. Ein Nikon D850 hat eine doppelte Dichtung an den Knöpfen, ein Magnesiumgehäuse und eine Verschlusslebensdauer von 200.000 Auslösungen. Canon hat ähnliche Kameras - aber Nikon hat diese Spezifikationen seit Jahrzehnten als Standard gesetzt. Fotografen vertrauen darauf, dass ihre Kamera nicht versagt, wenn es darauf ankommt.
Wenn du in einer Fotografie-Gruppe bist und deine Kamera kaputt geht, fragst du: Wer hat ein Ersatzteil? Wer kennt jemanden, der das Objektiv repariert? In vielen Regionen, besonders in Europa und Nordamerika, ist Nikon die häufigste Marke. Das bedeutet: Es gibt mehr Reparaturwerkstätten, die Nikon-Teile vorrätig haben. Mehr Second-Hand-Händler, die Nikon-Kameras kaufen. Mehr Fotografen, die dir Tipps geben können - weil sie dieselbe Kamera haben.
Dieser Netzwerkeffekt ist schwer zu überwinden. Du kannst nicht einfach von Nikon auf Canon wechseln, weil du denkst: „Die neue Canon hat mehr Autofokus-Punkte.“ Du müsstest dein ganzes System ersetzen - Objektive, Blitzgeräte, Tragegurte, Ersatzbatterien. Und das kostet nicht nur Geld. Es kostet Zeit. Und Vertrauen.
Canon ist nicht schlecht. Ganz im Gegenteil. Die Canon R5 und R6 sind technisch gesehen überlegen: bessere Autofokus-Systeme, höhere Bildrate, verbesserte Video-Funktionen. Canon hat in den letzten Jahren massiv investiert - besonders in den Vollformatspiegellosen Markt. Aber viele Fotografen, die schon seit 15 Jahren Nikon nutzen, wechseln nicht. Warum?
Weil sie nicht umsonst eine Kamera kaufen. Sie kaufen ein System, das sie kennen. Ein System, das sie lieben. Ein System, das sie durch schwierige Aufträge getragen hat. Ein System, das sie nicht verlieren wollen - nur weil eine andere Marke ein paar neue Funktionen hinzugefügt hat.
Die meisten Fotografen nutzen Nikon nicht, weil es die beste Kamera ist. Sie nutzen es, weil es ihre Kamera ist. Weil sie mit ihr aufgewachsen sind. Weil sie mit ihr ihre ersten großen Aufträge gemacht haben. Weil sie mit ihr ihre Kinder fotografiert haben. Weil sie mit ihr durch Stürme, Hitze und Kälte gelaufen sind - und sie nie im Stich gelassen hat.
Es ist wie ein guter Stift, den du 20 Jahre lang benutzt hast. Du könntest einen neueren, teureren, eleganteren kaufen. Aber du nimmst den alten. Weil er sich in deiner Hand anfühlt. Weil du weißt, wie er reagiert. Weil er dir vertraut ist.
Wenn du gerade anfängst: Wähle nicht Nikon oder Canon, weil es „beliebt“ ist. Wähle die Kamera, die sich in deiner Hand anfühlt. Die, deren Menüs du schnell verstehst. Die, deren Objektive du dir leisten kannst. Die, die du in einem Jahr noch benutzen willst.
Wenn du schon lange fotografierst und überlegst, zu Canon zu wechseln: Denk daran, was du verlierst. Nicht nur Geld. Sondern auch Erinnerungen. Jedes Objektiv, das du mit dir herumträgst, hat eine Geschichte. Ein Bild, das du damit gemacht hast. Eine Sekunde, die du festgehalten hast. Das kannst du nicht einfach durch ein neues System ersetzen.
Die meisten Fotografen nutzen Nikon, weil es ihnen vertraut ist. Weil es funktioniert. Weil es sie nie im Stich gelassen hat. Und das ist mehr als eine technische Entscheidung. Das ist eine persönliche.
Profifotografen wählen Nikon, weil es ein langlebiges, zuverlässiges System ist, das über Jahrzehnte hinweg kompatibel bleibt. Nikon-Kameras sind robust gebaut, funktionieren auch unter extremen Bedingungen und haben eine große Auswahl an Objektiven, die auch auf modernen Modellen funktionieren. Viele Fotografen haben ihre Nikon-Objektive seit Jahren - und wechseln nicht, weil sie das System vertraut und bewährt finden.
In der Bildqualität sind beide Marken heute sehr nah beieinander. Canon hat in den letzten Jahren mit der R5 und R6 Vorteile bei Autofokus und Video aufgebaut. Nikon hat mit der Z8 und Z9 eine ausgezeichnete Farbtreue und Dynamik. Die Unterschiede sind klein und oft subjektiv. Wer die bessere Bildqualität hat, hängt eher vom verwendeten Objektiv und der Belichtung ab - nicht von der Marke.
Als Anfänger solltest du nicht nach der beliebtesten Marke suchen, sondern nach der Kamera, die zu dir passt. Nikon hat gute Einstiegsmodelle wie die Z30 oder D3500, aber Canon bietet mit der EOS R50 oder SL3 ähnliche Optionen. Teste beide in einem Laden. Spüre das Gewicht, probiere die Menüs aus. Die beste Kamera ist die, die du auch wirklich benutzt - nicht die, die andere haben.
Nikon-Objektive behalten ihren Wert, weil sie langlebig, gut gebaut und kompatibel sind. Ein AF-S Nikkor 24-70mm f/2.8 aus dem Jahr 2010 funktioniert noch heute auf einer Z9. Viele Fotografen halten sie als Investition - und verkaufen sie nicht, weil sie sie noch brauchen. Das erhöht die Nachfrage und damit den Preis. Canon-Objektive sind oft günstiger, weil sie weniger kompatibel mit älteren Modellen sind.
Canon hat technisch gesehen in einigen Bereichen die Nase vorn - besonders bei Autofokus und Video. Aber Nikon hat einen Vorsprung in der Systemstabilität und der langfristigen Kompatibilität. Ein Überholen ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch der Nutzerbindung. Viele Fotografen wechseln nicht, weil sie ihr System lieben - nicht weil es perfekt ist.