Wenn du eine gute Kamera suchst, aber nicht tausende Euro ausgeben willst, bist du nicht allein. Tausende Fotografen starten jedes Jahr mit einem begrenzten Budget - und doch wollen sie Bilder, die sich von Handyfotos unterscheiden. Die Frage ist nicht, ob du eine teure Kamera brauchst, sondern welche Kamera dir wirklich hilft, bessere Fotos zu machen - ohne dich zu bankrottmachen.
Eine gute Kamera ist nicht die mit den meisten Megapixeln oder dem teuersten Objektiv. Sie ist die, die dir erlaubt, deine Ideen umzusetzen. Das bedeutet: guter Autofokus, handliche Größe, vernünftige Bildqualität bei wenig Licht und eine Bedienung, die du nicht erst lernen musst, bevor du fotografieren kannst.
Im Jahr 2025 ist das Budget von 300 bis 500 Euro der Goldstandard für Einsteiger. In diesem Bereich findest du Kameras, die deutlich besser abschneiden als Smartphones - besonders bei Porträts, Bewegung und bei weichem Hintergrund (Bokeh). Du musst nicht auf Vollformat verzichten, aber du solltest realistisch sein: Vollformat-Kameras unter 500 Euro gibt es nicht. Was du bekommst, sind APS-C-Sensoren. Und das ist völlig in Ordnung.
Die Canon EOS R50 ist 2025 die meistverkaufte Einsteigerkamera der Welt. Warum? Weil sie einfach zu bedienen ist. Der Autofokus erkennt Menschen, Tiere und sogar Fahrzeuge - und hält sie im Fokus, egal wie schnell sie sich bewegen. Das ist besonders nützlich, wenn du Kinder, Haustiere oder Sport fotografierst.
Der Sensor ist ein 24-Megapixel APS-C-Modell, das in niedrigem Licht deutlich bessere Ergebnisse liefert als ein Smartphone. Die Bildstabilisierung ist im Körper integriert - du brauchst also keine teuren Objektive mit Stabilisator. Mit dem Kit-Objektiv RF-S 18-45mm f/4.5-6.3 IS STM bekommst du eine Kamera, die für 499 Euro alles mitbringt, was du brauchst: Wi-Fi, Touchscreen, 4K-Videos, und ein Menü, das du nach fünf Minuten verstehst.
Die R50 ist leicht - nur 375 Gramm mit Akku und Speicherkarte. Perfekt für Spaziergänge, Reisen oder den täglichen Einsatz. Wenn du mit Instagram, TikTok oder YouTube anfängst, ist sie eine der besten Wahlmöglichkeiten.
Wenn du mehr Wert auf Videos legst als auf Fotos, ist die Nikon Z30 deine Kamera. Sie ist fast identisch mit der R50 - gleicher Sensor, gleiche Auflösung - aber mit einem entscheidenden Unterschied: Sie ist für Video optimiert.
Der Bildsensor der Z30 hat eine bessere Belichtungskontrolle bei Kontrastreichen Szenen. Das bedeutet: Wenn du im Sonnenuntergang filmst, bleibt der Himmel nicht weiß, und dein Gesicht bleibt nicht dunkel. Der Bildstabilisator ist auch hier im Körper, aber Nikon hat den Mikrofoneingang verbessert - du kannst einen externen Mikrofon anschließen, ohne einen teuren Adapter zu brauchen.
Die Z30 hat auch einen umklappbaren Touchscreen, der nach oben und nach unten schwenkbar ist. Ideal, wenn du dich selbst filmst. Canon hat das auch, aber Nikon hat den Fokus auf Audio gelegt. Wenn du TikTok-Tutorials machst, Reisevlogs oder kleine Dokumentationen drehst, ist die Z30 die bessere Wahl.
Und sie kostet auch 499 Euro - genau wie die R50. Der Unterschied liegt nicht im Preis, sondern in der Ausrichtung: Canon für Fotos, Nikon für Video.
Viele Anfänger kaufen Kameras mit 60 Megapixeln oder 10-fachem Zoom - und sind dann enttäuscht. Warum? Weil diese Kameras schwer, kompliziert und teuer sind. Ein 10-fach-Zoom-Objektiv ist nicht besser als ein 18-45mm-Kitobjektiv, wenn du nicht weißt, wie du Licht und Belichtung steuerst.
Ein 10-fach-Zoom kostet oft mehr als die Kamera selbst - und ist meistens schlechter in der Bildqualität. Die Optik wird dünn, die Kanten unscharf, und bei wenig Licht wird das Bild rauschig. Du willst keine Kamera mit einem Zoom, der dir mehr Probleme als Vorteile bringt.
Und was ist mit Vollformat? Vollformat-Kameras sind großartig - aber sie kosten mindestens 1000 Euro. Und du brauchst sie nicht, wenn du nicht professionell arbeitest. APS-C ist für fast alle Anwendungen ausreichend. Die Unterschiede in der Bildqualität sind nur bei sehr großen Abzügen oder bei extremen Lichtbedingungen sichtbar - und selbst dann nicht immer.
Die Kamera ist nur die Hälfte. Das Objektiv ist die andere. Und hier liegt der große Fehler vieler Einsteiger: Sie kaufen das Kit-Objektiv und denken, das ist alles, was sie brauchen.
Ein 50mm f/1.8-Objektiv - oft als "Nifty Fifty" bezeichnet - kostet nur 120 Euro. Es ist klein, leicht, und erlaubt dir, bei wenig Licht zu fotografieren. Der Hintergrund wird weich - das ist das, was professionelle Porträts ausmacht. Du kannst damit auch Nachtaufnahmen machen, ohne Blitz zu benutzen.
Wenn du mit der R50 oder Z30 arbeitest, ist dieses Objektiv der größte Upgrade, den du machen kannst. Es verwandelt deine Fotos von durchschnittlich in beeindruckend. Und du brauchst kein teures Kit. Du kaufst die Kamera mit dem einfachen Zoom, und dann den 50mm f/1.8 als zweites Objektiv.
Es gibt keinen klaren Gewinner. Beide Kameras sind ausgezeichnet. Die Wahl hängt von deinem Ziel ab.
| Eigenschaft | Canon EOS R50 | Nikon Z30 |
|---|---|---|
| Sensor | 24 MP APS-C | 24 MP APS-C |
| Autofokus | Sehr gut, mit Tieren und Personen | Sehr gut, mit Personen und Fahrzeugen |
| Video | 4K/30p, ohne Overheating | 4K/30p, besserer Audio-Eingang |
| Bildstabilisierung | Im Körper | Im Körper |
| Touchscreen | Ja, umklappbar | Ja, umklappbar |
| Gewicht | 375 g | 375 g |
| Preis (mit Kit-Objektiv) | 499 € | 499 € |
| Beste für | Fotos, schnelles Auslösen, einfache Bedienung | Video, Audioqualität, Selbstfilm |
Wenn du hauptsächlich Fotos machst - Kinder, Landschaften, Stadtfotos - nimm die Canon. Wenn du mehr Videos drehst, TikTok-Clips, Reisevlogs oder Interviews filmst - nimm die Nikon. Beide sind hervorragend. Du kannst nicht viel falsch machen.
Die Kamera ist nur das Werkzeug. Der Unterschied zwischen einem guten Foto und einem schlechten Foto liegt in dir. Hier sind drei Dinge, die du sofort tun kannst:
Die beste Kamera der Welt bringt dir nichts, wenn du sie nicht benutzt. Und die billigste Kamera, die du regelmäßig benutzt, wird dich weiterbringen als die teuerste, die in der Schublade bleibt.
Ja, besonders wenn du eine Canon EOS M50 oder Nikon Z30 gebraucht kaufst. Viele Leute verkaufen ihre Kameras nach einem Jahr, weil sie sie nicht benutzen. Du findest oft Modelle mit nur 500 Auslösungen für 300-350 Euro. Prüfe den Sensor auf Staub, teste den Autofokus und schau, ob der Akku noch hält. Gebrauchte Kameras sind eine der besten Möglichkeiten, um Qualität für wenig Geld zu bekommen.
Nein. Kaufe die Kamera mit dem Kit-Objektiv (18-45 mm) und dann ein 50 mm f/1.8 dazu. Zwei Zoomobjektive sind überflüssig. Ein Weitwinkel und ein Porträtobjektiv reichen für fast alles. Mehr Objektive bedeuten mehr Gewicht, mehr Kosten und weniger Fokus auf das Wichtige: dein Stil.
Für kleinere Aufträge - wie Familienfotos, lokale Events oder Social-Media-Inhalte - ja. Viele Fotografen in Zürich und anderen Schweizer Städten starten mit genau diesen Kameras. Für Hochzeiten mit hohen Anforderungen an Licht und Belichtung oder für große Abzüge brauchst du später vielleicht mehr. Aber du beginnst nicht mit dem Endziel. Du beginnst mit dem ersten Schritt.
DSLRs wie die Canon EOS 200D oder Nikon D3500 sind günstig - aber sie haben einen großen Nachteil: Sie haben keinen Live-View mit gutem Autofokus beim Filmen. Sie sind auch schwerer, und die Bildqualität ist nicht besser als bei modernen Spiegelreflexkameras. Der Vorteil von Mirrorless-Kameras wie der R50 oder Z30 ist: sie sind kleiner, leiser und besser für Video. Die Technologie hat sich weiterentwickelt. Eine alte DSLR ist kein Sparmodell - sie ist ein Rückfall.
Ein gut gepflegter Sensor hält 10-15 Jahre. Der Auslöser hat eine Lebensdauer von 100.000 bis 150.000 Auslösungen. Du wirst diese Zahl kaum erreichen - selbst wenn du täglich 100 Fotos machst, brauchst du 3-4 Jahre, um sie zu erreichen. Die Batterien sind das Schwächste: Sie halten 2-3 Jahre, dann verlieren sie Kapazität. Aber Ersatzbatterien kosten nur 25 Euro. Die Kamera selbst hält länger als dein nächstes Handy.
Wenn du mit deiner neuen Kamera loslegst, wirst du schnell merken: Es geht nicht um die Technik. Es geht darum, was du siehst. Was du festhalten willst. Die Kamera ist nur ein Werkzeug - du bist der Künstler. Fang an. Mache schlechte Fotos. Mache viele davon. Und nach ein paar Monaten wirst du dich fragen, warum du so lange gewartet hast.