Fotografie Oktober 16, 2025

Wie nennt man eine Fotografin? - Richtige Bezeichnung und Sprachtipps

Melina Fassbinder 0 Kommentare

Der Begriff Fotografin bezeichnet eine Person, die das Handwerk der Fotografie ausübt und dabei weiblich ist. Wenn du dich also fragst, wie man eine weibliche Person, die professionell fotografiert, korrekt nennt, lautet die eindeutige Antwort: Fotografin. Doch im deutschen Sprachgebrauch gibt es neben der reinen weiblichen Form noch weitere Varianten, die oft in Diskussionen über Gendergerechte Sprache auftauchen. Dieser Artikel erklärt die Geschichte, die aktuellen Optionen und gibt praktische Tipps, wie du die passende Bezeichnung in verschiedenen Kontexten nutzt.

Wichtige Punkte

  • Fotografin ist die grammatisch korrekte weibliche Form.
  • „Fotograf*in“ oder „Fotografin“ mit Gendersternchen sind neutrale Alternativen.
  • Im Berufsleben zählen offizielle Begriffe des Duden und Branchenstandards.
  • Für Lebensläufe und Social‑Media‑Profile sollte die Bezeichnung konsistent sein.
  • Vermeide veraltete Formen wie „Fotografinne“ - sie sind heute kaum noch gebräuchlich.

Historischer Hintergrund der Berufsbezeichnungen im Deutschen

Im 19.Jahrhundert war das Deutsche stark von maskulinen Berufsbezeichnungen geprägt. Männer dominierten fast alle Handwerks- und Kultureinrichtungen, sodass das generische Maskulinum wie Fotograf als Standard galt. Erst in den 1970er‑ und 1980er‑Jahren entstand ein gesellschaftlicher Wandel: Mehr Frauen drangen in technisch‑künstlerische Berufe ein, darunter die Fotografie, und forderten sprachliche Sichtbarkeit.

Der Duden begann, weibliche Formen systematisch aufzunehmen. 1975 erschien erstmals „Fotografin“ als offiziell anerkannte Variante. In den 1990er‑Jahren kam die Debatte um gendergerechte Sprache auf, weil das generische Maskulinum zwar formal korrekt war, aber in vielen Menschen das Bild eines ausschließlich männlichen Berufsträgers hervorrief.

Aktuelle Bezeichnungen und ihre Unterschiede

Heutzutage gibt es mehrere gängige Schreibweisen, die unterschiedliche Zwecke erfüllen:

Vergleich weiblicher und genderneutraler Berufsbezeichnungen für Fotografen
BezeichnungGrammatikVerwendbarkeitBeispiel im Kontext
FotografinFemininumFormell, überall einsetzbar„Anna Müller ist erfahrene Fotografin.“
Fotograf*inGendersternchenGenderneutral, besonders in inklusiven Texten„Wir suchen Fotograf*in für unser Team.“
Fotograf/inSchrägstrich‑VarianteUmstritten, eher in Add‑On‑Kommunikation„Bewerbungen von Fotograf/in sind willkommen.“
Fotograf (in)VerbalverkürzungSelten, meist in internen Notizen„Bitte die Fotografin (in) kontaktieren.“

Die rein weibliche Form Fotografin ist die eindeutigste und wird von allen offiziellen Wortlisten, etwa dem Duden, empfohlen. Das Gendersternchen Fotograf*in signalisiert bewusst Inklusion aller Geschlechteridentitäten, während der Schrägstrich häufig als Übergangslösung gilt.

Frauen fotografieren 1970er‑Jahre in einem dunklen Labor.

Grammatik und Schreibweise im Detail

Um Fehler zu vermeiden, sollte man die Grundregeln kennen:

  • Femininum: Endung -in an das Grundwort (z.B. Fotografin).
  • Gendersternchen: * vor der Endung, ermöglicht Lesen als Fotografin und Fotograf zugleich.
  • Neutrum: Weniger üblich im Berufsbegriff, eher in abstrakten Erfolgsbezeichnungen (z.B. das Fotografieren).
  • Im Plural bleibt die Form gleich: die Fotografinnen bzw. die Fotograf*innen.

Wichtig: Nicht „Fotografinne“ schreiben - das klingt veraltet und wird von Duden nicht unterstützt.

Praktische Tipps für den Einsatz im Alltag

Wie nutzt du die richtige Bezeichnung in den häufigsten Situationen?

  1. Lebenslauf: Verwende Fotografin in der Berufsbezeichnung. Beispiel: „Berufserfahrung - Fotografin, Spezialist für Porträtfotografie.“
  2. Online‑Profile (LinkedIn, Instagram): Entscheide je nach Zielgruppe. Für ein breites Publikum empfiehlt sich das Gendersternchen, beim Portfolio lieber das klare Fotografin.
  3. Stellenausschreibungen: Formuliere inklusiv, z.B. „Wir suchen eine Fotografin (m/w/d)“ oder „Fotograf*in“.
  4. Verträge und offizielle Dokumente: Nutze die vom Duden anerkannte Form Fotografin, um rechtliche Klarheit zu gewährleisten.
  5. Pressemitteilungen: Wenn du über eine weibliche Fachkraft berichtest, schreibe: „Die bekannte Fotografin Anna Meier …“
Moderne Fotografin arbeitet am Laptop, umgeben von inklusivem Team.

Fehler, die man vermeiden sollte

Selbst wenn du die richtige Bezeichnung kennst, können kleine Stolperfallen passieren:

  • Verwechslung von Fotografin und Fotografin - das zweite ist ein häufiger Tippfehler.
  • Unnötige Anführungszeichen um das Wort, die den Lesefluss stören.
  • Den Genderstern in rein formellen Schreiben setzen, wenn die Zielgruppe das nicht erwartet.
  • Den Begriff Fotografinne benutzen - das gilt als veraltet.

Checkliste: Richtige Bezeichnung sofort einsetzen

  • Handelt es sich um eine Einzelperson? - Verwende Fotografin.
  • Ist das Publikum divers und inklusiv? - Nutze Fotograf*in oder Fotografin (m/w/d).
  • Steht ein offizielles Dokument an? - Greife auf die Duden‑Regel zurück, also Fotografin.
  • Willst du modern und genderneutral wirken? - Fotograf*in ist die gängige Wahl.
  • Hast du das Wort korrekt geschrieben? - Prüfe, dass kein zusätzliches n am Ende steht.

Frequently Asked Questions

Wie lautet die korrekte weibliche Form von „Fotograf“?

Die offizielle weibliche Form ist Fotografin. Sie wird im Duden und in allen professionellen Kontexten verwendet.

Ist „Fotograf*in“ erlaubt?

Ja, das Gendersternchen ist eine anerkannte Schreibweise, um alle Geschlechter einzubeziehen. Es wird besonders in inklusiven Stellenausschreibungen und modernen Texten verwendet.

Welche Form sollte ich im Lebenslauf benutzen?

Im Lebenslauf empfiehlt sich die klare Form Fotografin. Sie wirkt professionell und ist für Recruiter sofort nachvollziehbar.

Gibt es regionale Unterschiede in Deutschland?

Im süddeutschen Raum sind traditionelle Formen etwas populärer, während in Berlin und Norddeutschland genderneutrale Varianten schneller akzeptiert werden.

Warum darf ich nicht "Fotografinne" schreiben?

"Fotografinne" ist laut Duden keine korrekte Form. Sie wirkt veraltet und kann als mangelnde Sprachkompetenz wahrgenommen werden.