Kameravergleich Dezember 29, 2025

Canon oder Nikon: Welche Kamera ist teurer und warum?

Melina Fassbinder 0 Kommentare

Wenn du dich für eine neue Kamera entscheidest, stellst du dir wahrscheinlich die Frage: Ist Canon teurer als Nikon? Oder umgekehrt? Die Antwort ist nicht einfach ja oder nein. Es hängt davon ab, was du genau suchst. Beide Marken bieten Kameras in allen Preisklassen an - von günstigen Einsteigermodellen bis zu Profi-Geräten, die mehr als 5.000 Euro kosten. Aber es gibt Muster, die dir helfen, besser zu verstehen, wo die Unterschiede wirklich liegen.

Einsteigerkameras: Fast gleich teuer

Wenn du gerade erst anfängst, fotografieren zu lernen, dann sind die Einstiegsmodelle von Canon und Nikon fast identisch im Preis. Die Canon EOS R50 und die Nikon Z30 kosten beide zwischen 600 und 700 Euro, wenn du sie mit einem Standardobjektiv kaufst. Beide sind leicht, einfach zu bedienen und liefern hervorragende Bilder für Anfänger. Hier gibt es keinen klaren Preisvorteil. Wer sich für eine Marke entscheidet, tut das meist aufgrund des Objektivsortiments, der Benutzeroberfläche oder der Farbgebung - nicht wegen des Preises.

Mittlere Klassen: Canon führt leicht an

Bei den mittelhochwertigen Kameras, wie der Canon EOS R7 oder der Nikon Z6 II, beginnen die Unterschiede sichtbar zu werden. Die Canon R7 kostet etwa 1.300 Euro, die Nikon Z6 II liegt bei rund 1.400 Euro. Das ist kein riesiger Unterschied, aber Canon hat in den letzten Jahren bewusst aggressiver bei den Preisen gespielt, um mehr Fotografen zu gewinnen. Nikon hingegen hält oft an etwas höheren Preisen fest, besonders bei Modellen mit besserem Sensor oder stabilerem Gehäuse. Das bedeutet nicht, dass Nikon schlechter ist - es bedeutet nur, dass du für etwas mehr Stabilität und eine etwas bessere Verarbeitung mehr bezahlst.

Profikameras: Nikon hat den Vorsprung

Bei den Topmodellen wird es interessant. Die Canon EOS R3 kostet etwa 3.500 Euro. Die Nikon Z8 hingegen liegt bei 3.900 Euro - fast 400 Euro mehr. Und die Nikon Z9? Die kostet 5.000 Euro. Canon hat zwar auch eine teure Kamera, die R1, die bei 5.500 Euro startet, aber sie ist ein Nischenprodukt. Die meisten Profis, die zwischen Canon und Nikon wählen, entscheiden sich bei den Hochleistungskameras oft für Nikon - nicht weil Canon schlechter ist, sondern weil Nikon einfach mehr Leistung für das Geld bietet. Die Z9 hat einen 45-MP-Sensor, 120 FPS Burst, und eine extrem robuste Bauweise. Canon hat das nicht ganz erreicht - und das spiegelt sich im Preis wider.

Fotograf mit Nikon Z9 bei schlechtem Wetter in der Natur, Canon R3 im Rucksack.

Objektive: Der wahre Kostenfaktor

Die Kamera selbst ist nur die halbe Miete. Die Objektive bestimmen, wie viel du am Ende ausgibst. Hier liegt der größte Unterschied: Canon hat ein viel größeres Angebot an günstigen Objektiven. Die EF-S- und RF-Objektive von Canon sind oft 20-30 % billiger als die vergleichbaren Nikon-Z-Objektive. Ein Canon RF 24-105 mm f/4 kostet etwa 800 Euro. Ein Nikon Z 24-120 mm f/4 kostet 1.100 Euro. Das ist kein kleiner Unterschied - besonders wenn du mehrere Objektive brauchst.

Warum ist das so? Canon hat seit den 1980er Jahren eine riesige Nutzerbasis aufgebaut. Das bedeutet, dass sie mehr Objektive produzieren - und durch Massenproduktion die Kosten senken können. Nikon hat in den letzten Jahren weniger neue Objektive veröffentlicht, besonders im mittleren Preissegment. Das macht die vorhandenen Objektive teurer, weil die Nachfrage höher ist als das Angebot.

Was du wirklich bezahlst: Marke oder Leistung?

Es ist kein Geheimnis: Nikon verlangt oft mehr Geld für bessere Technik. Die Z8 und Z9 haben eine deutlich bessere Autofokus-Performance, eine längere Akkulaufzeit und eine höhere Robustheit als die vergleichbaren Canon-Modelle. Canon hingegen setzt auf Benutzerfreundlichkeit, Farbtreue und ein breiteres Angebot an preiswerten Objektiven. Wenn du ein Profi bist, der in extremen Bedingungen arbeitet - etwa bei Sportveranstaltungen oder in der Naturfotografie - dann ist Nikon oft die bessere Investition. Du zahlst mehr, aber du bekommst auch mehr Haltbarkeit und Leistung.

Wenn du hingegen ein Hobbyfotograf bist, der gerne Reisen macht, Familienfotos schießt und nicht jeden Tag mit der Kamera arbeitet, dann ist Canon die vernünftigere Wahl. Du sparst Geld bei der Kamera, und noch mehr bei den Objektiven. Und die Bildqualität? Sie ist fast identisch. Beide Marken nutzen ähnliche Sensor-Technologien. Die Unterschiede in der Bildschärfe oder Farbwiedergabe sind so klein, dass sie nur in Laborbedingungen messbar sind.

Waage mit Canon- und Nikon-Objektiven, Preisunterschied visuell dargestellt.

Was passiert mit gebrauchten Kameras?

Wenn du über einen gebrauchten Kauf nachdenkst, dann ist Canon deutlich günstiger. Ein gebrauchter Canon EOS R6 kostet heute etwa 1.100 Euro. Ein gebrauchter Nikon Z6 II liegt bei 1.300 Euro. Der Preisunterschied bleibt auch bei älteren Modellen bestehen. Warum? Weil Canon mehr Kameras verkauft hat - und damit mehr gebrauchte Geräte auf dem Markt sind. Mehr Angebot = niedrigere Preise.

Nikon-Geräte halten sich länger im Wert. Sie verlieren weniger an Wert im ersten Jahr. Das liegt an der hohen Nachfrage unter Profis. Wenn du also in ein paar Jahren verkaufen willst, hast du mit Nikon einen besseren Wiederverkaufswert. Aber du musst dafür zu Beginn mehr ausgeben.

Die einfache Faustregel

Es gibt eine klare Faustregel, die dir hilft, dich zu entscheiden:

  • Wenn du wenig Geld hast und viele Objektive brauchst → Wähle Canon.
  • Wenn du viel Wert auf Robustheit, Autofokus und langfristige Haltbarkeit legst → Wähle Nikon.
  • Wenn du Profi bist und in extremen Bedingungen arbeitest → Nikon ist die bessere Wahl - auch wenn sie teurer ist.
  • Wenn du nur am Wochenende fotografierst → Canon spart dir Hunderte Euro - und du merkst kaum einen Unterschied.

Die Marke selbst ist nicht der entscheidende Faktor. Es geht darum, was du damit machst. Du bezahlst nicht für den Namen. Du bezahlst für Leistung, Verarbeitung und Verfügbarkeit - und das ist bei beiden Marken anders.

Was ist mit anderen Marken?

Es ist fair zu sagen, dass Sony und Fujifilm inzwischen auch starke Konkurrenten sind. Sony bietet ähnliche Leistung wie Nikon, aber oft zu niedrigeren Preisen. Fujifilm hat eine einzigartige Farbgebung, die viele Fotografen lieben - aber ihre Objektive sind teuer. Wenn du wirklich den besten Preis-Leistungs-Verhältnis suchst, lohnt sich ein Blick auf Sony. Aber wenn du dich zwischen Canon und Nikon entscheiden musst - dann ist die Antwort klar: Canon ist günstiger, Nikon ist leistungsfähiger. Und du zahlst eben für das, was du brauchst.

Ist Canon wirklich billiger als Nikon?

Ja, in den meisten Fällen. Canon bietet günstigere Einsteiger- und Mittelklasse-Kameras sowie deutlich billigere Objektive. Bei Profimodellen ist der Preisunterschied geringer, aber Canon bleibt oft die preiswertere Wahl, wenn du auf Objektive und Zubehör achtest.

Warum sind Nikon-Objektive teurer?

Nikon hat weniger Objektive im Angebot, besonders im mittleren Preissegment. Weniger Produktion = höhere Kosten pro Stück. Außerdem haben viele Nikon-Nutzer eine treue Anhängerschaft, die bereit ist, mehr für Qualität zu zahlen. Canon hingegen produziert in Massen und senkt so die Preise.

Lohnt sich die teurere Nikon Z9?

Nur, wenn du professionell arbeitest. Die Z9 ist eine der leistungsfähigsten Kameras der Welt - mit 120 FPS, extremem Autofokus und einer Bauweise, die selbst in Staub und Regen hält. Für Hobbyfotografen ist sie übertrieben teuer. Für Sport-, Natur- oder Pressefotografen ist sie fast unersetzlich.

Welche Marke hält länger?

Nikon-Kameras halten oft länger, besonders in der Profiklasse. Ihre Gehäuse sind robuster, die Verschlüsse sind langlebiger und die Wartungsintervalle sind länger. Canon ist zwar zuverlässig, aber Nikon setzt auf eine Bauweise, die für den Dauereinsatz ausgelegt ist.

Sollte ich auf Canon wechseln, wenn ich Nikon habe?

Nein - nicht nur wegen des Preises. Wechseln lohnt sich nur, wenn du neue Funktionen brauchst, die deine aktuelle Kamera nicht bietet. Die Objektive sind nicht kompatibel. Ein Wechsel kostet dich nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Erfahrung. Bleibe bei der Marke, die du kennst - es sei denn, du hast einen konkreten Grund zu wechseln.