Ein knackiges Produktbild entscheidet, ob ein Artikel im Katalog überhaupt wahrgenommen wird. In der Katalogfotografie zählt jedes Detail – hier geht’s nicht um künstlerischen Schnickschnack, sondern um klare, aussagekräftige Bilder, die Käufer überzeugen. Doch wie gelingen solche Fotos, ohne Profi-Studio oder riesiges Budget?
Am wichtigsten: Licht. Nutze natürliches Licht so oft wie möglich, am besten an einem hellen Fenster. Diffuses Tageslicht bringt Farben und Material richtig raus, ohne harte Schatten. Wenn das nicht reicht, hilft ein günstiges Softbox-Set oder eine einfache DIY-Lichtbox. Vermeide direktes Blitzlicht, das macht Objekte schnell platt und wenig einladend.
Der Hintergrund sollte neutral und ruhig sein – am beliebtesten: weiß oder hellgrau. Achte darauf, dass nichts vom Produkt ablenkt. Lege Wert auf eine saubere, staubfreie Oberfläche. Selbst kleine Staubkörner fallen bei hochauflösenden Kameras sofort auf.
Kamera oder Smartphone? Viele Einsteiger denken, sie brauchen direkt eine Profi-DSLR. Klar, mit Canon, Nikon & Co. bekommst du einiges an Qualität. Aber moderne Smartphones mit gutem Kameramodul schaffen auf engem Raum überraschend viel – dafür muss die Linse aber wirklich sauber sein. Stell den Fokus manuell, damit nichts unscharf wirkt.
Perspektive zählt: Fotografiere das Produkt auf Augenhöhe, so wie der Kunde es auch in der Hand hätte. Zeig unterschiedliche Blickwinkel, gerade bei Mode, Technik oder Accessoires. Detailaufnahmen von Stoffen, Knöpfen oder technischen Features machen den Unterschied zwischen langweilig und überzeugend.
Bilde keine falsche Realität ab. Die Katalogfotografie lebt von Ehrlichkeit: Zeig das Produkt so, wie es wirklich ist. Verwendest du Bildretusche, bleib fair – entferne kleine Staubflecken oder Kratzer, aber manipuliere nie die Farbe oder Form.
Bildbearbeitung ist Pflicht. Du musst keine Photoshop-Koryphäe sein, aber ein bisschen Nachbearbeitung schadet nicht. Passe Kontrast, Helligkeit und Weißabgleich an. Viele Programme bieten kostenlose, intuitive Tools, mit denen auch Anfänger gute Ergebnisse bekommen.
Mach eine Checkliste: Sind alle Spiegelungen entfernt? Wirken die Farben realistisch? Kommen Stoffe, Materialien und Größenverhältnisse rüber? Schneide das Bild so, dass kein Wertvolles am Rand verloren geht.
In der Modefotografie oder bei aufwändigen Prudukten lohnt sich der Einsatz von Models. Die Aufgabe: Das Produkt muss im Fokus stehen, nicht das Gesicht. Hier hilft eine offene Blende – der Hintergrund verschwimmt, das Produkt springt ins Auge.
Katalogfotografie ist kein Hexenwerk. Wer ein Auge fürs Detail hat und sich mit ein paar Kniffen beschäftigt, hebt seine Produktbilder direkt aufs nächste Level – egal, ob für Etsy, Ebay, Onlineshop oder Modekatalog. Dein Ziel: Ein ehrliches, knackiges und verkaufsstarkes Bild – und kein überinszeniertes Werbefoto, das Enttäuschungen vorprogrammiert.
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