Stress in der Fotografie – so bleibst du locker vor und während dem Shooting

Viele von uns kennen das: Das Herz rast, der Kunde drängt, das Licht will nicht mitspielen und plötzlich fühlt sich das Shooting an wie ein Marathon. Dabei muss Fotografie Spaß machen. In diesem Beitrag zeige ich dir, wo der Stress herkommt und wie du ihn Schritt für Schritt reduzierst.

Ursachen für Stress beim Fotografieren

Der erste Schritt ist, die Gründe zu verstehen. Oft liegt es an zu wenig Vorbereitung. Wenn du das Equipment, den Standort und den Ablauf nicht gut planst, entstehen Unklarheiten, die sofort Druck erzeugen. Ein zweiter Stressfaktor ist die Erwartungshaltung – sowohl deine eigene als auch die des Kunden. Du willst das perfekte Bild, während der Kunde schnell ein Ergebnis sehen will. Drittens sorgt die Technik: Akku leer, Speicher voll oder ein plötzliches Fehlverhalten der Kamera. Und nicht zu vergessen die eigenen Perfektionismus‑Tendenzen, die jedes Detail im Kopf abwägen lassen.

Praktische Methoden zum Stressabbau

Jetzt wird's konkret. Beginne jedes Projekt mit einer kurzen Checkliste: Kamera‑ und Objektiv‑Packliste, Akkus geladen, Speicherkarte formatiert und ggf. Backup‑Plan für schlechtes Wetter. Notiere dir den Zeitplan, wer wann wo ist und welche Shots du brauchst. Eine klare Timeline gibt Sicherheit und reduziert das Gefühl von Zeitdruck.

Setze dir realistische Ziele. Anstatt zu denken, du musst jede Aufnahme perfekt machen, fokussiere dich auf die wichtigsten Bildaussagen. Oft reicht ein guter Kernshot, der das Wesentliche transportiert. Der Rest kann später im Editing verbessert werden – das nimmt den Druck vom Moment.

Atme bewusst. Während des Aufbaus oder wenn du gerade ein Modell dirigierst, nimm dir fünf Sekunden, atme tief ein und aus. Diese Mini‑Pause senkt den Herzschlag und gibt dir Raum, klar zu denken. Wenn du merkst, dass die Anspannung steigt, greife zu einer simplen Entspannungstechnik: Schulter hoch, kreise die Schultern nach hinten, dann wieder locker lassen.

Ein weiterer Trick ist, das Shooting als Dialog zu sehen, nicht als Prüfungs­situation. Sprich mit deinem Model oder Kunden, frage nach deren Vorstellungen und gib ihnen das Gefühl, mitzuentscheiden. Wenn alle am selben Strang ziehen, verschwindet die Angst vor Kritik fast sofort.

Nach dem Shooting ist das Wichtigste, den Kopf frei zu bekommen. Mach einen kurzen Spaziergang, trenne dich vom Bildmaterial und widme dich einer anderen Tätigkeit. Das verhindert, dass du das Ergebnis überanalysierst und lässt dich später mit frischem Blick an die Bildauswahl gehen.

Zum Abschluss ein kurzer Überblick, was du sofort umsetzen kannst:

  • Erstelle eine 5‑Punkte‑Checkliste für jedes Shooting.
  • Plane Pufferzeiten ein – nicht nur für das Fotografieren, sondern auch für Auf- und Abbau.
  • Setze dir 1‑2 Hauptziele pro Session, nicht zehn Wunschshots.
  • Nutze Atemübungen, wenn du Stress spürst.
  • Führe ein kurzes Debriefing nach dem Shooting durch und notiere, was gut lief.

Wenn du diese einfachen Schritte in deine Routine integrierst, wirst du merken, dass Fotografie wieder mehr Freude statt Druck bedeutet. Probiere es beim nächsten Projekt aus – du wirst überrascht sein, wie viel entspannter du dich fühlst und wie besser deine Bilder werden.

22 September 2025 0 Kommentare Melina Fassbinder

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