Kameravergleich November 7, 2025

Warum wurde Nikon eingestellt? Die Wahrheit hinter den Kamera-Entscheidungen

Melina Fassbinder 0 Kommentare

Vielleicht hast du es schon gesehen: Die neuesten Nikon-Kameras sind plötzlich nicht mehr im Programm. Keine neuen Modelle mehr, keine Updates, keine Ankündigungen. Und plötzlich fragst du dich: Warum wurde Nikon eingestellt? Die Antwort ist einfacher, als es klingt - und sie hat nichts mit einem plötzlichen Zusammenbruch zu tun. Nikon hat nicht aufgehört, sondern sich neu erfunden.

Nikon hat nicht aufgehört - es hat sich verändert

Es ist ein Missverständnis, dass Nikon „eingestellt“ wurde. Nikon hat nicht einfach die Kamera-Produktion abgebrochen. Der japanische Konzern hat vielmehr seine Ressourcen neu verteilt. Die Spiegelreflexkameras (DSLR), die jahrzehntelang das Rückgrat der Marke waren, werden nicht mehr weiterentwickelt. Das bedeutet nicht, dass Nikon keine Kameras mehr herstellt - es bedeutet nur, dass sie jetzt andere Prioritäten haben.

Die letzten DSLRs von Nikon, wie die D3500 oder D5600, wurden 2023 aus dem Programm genommen. Seitdem gibt es keine neuen DSLR-Modelle mehr. Stattdessen konzentriert sich Nikon vollständig auf die Mirrorless-Technologie - also Kameras ohne Spiegel, mit elektronischer Sucheranzeige. Die Z-Series, wie die Z5, Z6 III oder Z8, sind heute die neuen Flaggschiffe. Diese Kameras sind kleiner, schneller und leistungsfähiger als jede DSLR, die Nikon je gebaut hat.

Warum hat Nikon die DSLRs aufgegeben?

Es geht nicht um schlechte Qualität. Nikon-DSLRs waren zu ihrer Zeit die besten der Welt. Die D850, zum Beispiel, war eine der beliebtesten Kameras unter Profis - bis heute wird sie oft verwendet. Aber die Welt hat sich verändert.

Die Nachfrage nach DSLRs ist seit 2018 kontinuierlich gesunken. Laut einer Studie des Camera & Imaging Products Association (CIPA) wurden 2023 weltweit nur noch 1,2 Millionen DSLRs verkauft - gegenüber 18 Millionen im Jahr 2010. Das ist ein Rückgang von über 93 %. Gleichzeitig stiegen die Verkäufe von Mirrorless-Kameras auf 17 Millionen im selben Jahr.

Warum? Weil Smartphones besser geworden sind. Weil Menschen nicht mehr nach einer großen Kamera suchen, die sie in einer Tasche verstecken müssen. Weil Mirrorless-Kameras mit elektronischem Sucher und Touch-Bildschirmen einfacher zu bedienen sind - besonders für Anfänger und Content-Creator. Nikon hat nicht verloren. Es hat einfach aufgehört, ein Spiel zu spielen, das niemand mehr gewinnen will.

Canon hat den gleichen Weg eingeschlagen - aber früher

Wenn du dich fragst, warum Nikon plötzlich „verschwunden“ scheint, dann schau dir Canon an. Canon hat 2018 die Produktion seiner letzten DSLRs eingestellt - sechs Jahre vor Nikon. Seitdem entwickelt Canon nur noch Mirrorless-Kameras: die EOS R3, R5, R6. Canon hat sogar die gesamte DSLR-Entwicklung abgeschafft - keine Updates, keine Reparaturen mehr für alte Modelle.

Beide Marken sind jetzt auf dem gleichen Weg. Der Unterschied: Canon war schneller. Nikon hat noch ein paar Jahre lang versucht, beide Technologien zu unterstützen - und das hat Kosten verursacht. Entwickeln, produzieren, vermarkten, reparieren - für zwei Systeme gleichzeitig? Das war nicht mehr wirtschaftlich.

Heute ist Nikon nicht der „Verlierer“ in diesem Wettlauf. Es ist der letzte, der den Spiegel abgelegt hat. Und jetzt ist es genauso stark wie Canon - nur mit einem kleineren, aber fokussierteren Portfolio.

Ein gespaltenes Bild: Links eine Menge DSLR-Kameras aus den 2010ern, rechts drei moderne Nikon Z-Kameras in einem minimalistischen Studio.

Was bedeutet das für Nikon-Besitzer?

Wenn du eine Nikon DSLR hast, musst du dir keine Sorgen machen. Deine Kamera funktioniert immer noch perfekt. Nikon unterstützt alte Modelle weiterhin mit Firmware-Updates - zumindest für die aktuellsten DSLRs. Reparaturen sind auch weiterhin möglich. Nikon hat keine Service-Zentren geschlossen. Die Teilevorräte sind noch vorhanden.

Und wenn du später auf eine neue Kamera umsteigen willst? Dann wirst du nicht auf eine völlig neue Linse angewiesen. Nikon hat seine F-Mount-Objektive (für DSLRs) mit einem Adapter für die Z-Mount-Kameras kompatibel gemacht. Deine alten Nikkor-Objektive funktionieren mit der Z6 III oder Z8 - mit fast voller Leistung. Das ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Marken, die ihre alten Objektive einfach abgeschafft haben.

Warum ist Nikon heute trotzdem noch relevant?

Nikon ist nicht tot. Es ist ein Spezialist geworden. Während Canon versucht, mit günstigen Einsteigermodellen wie der EOS R50 Millionen Nutzer zu erreichen, konzentriert sich Nikon auf Profis, Halbprofis und Fotografen, die Qualität über Preis stellen.

Die Z8 ist eine der wenigen Kameras, die 8K-Videos mit 60 fps aufnehmen kann - und das mit einem vollständigen, professionellen Video-Workflow. Die Z9 ist die erste Kamera, die ohne mechanischen Verschluss auskommt - und trotzdem 120 Bilder pro Sekunde schießen kann. Das ist kein Spielzeug. Das ist High-End-Technologie, die nur wenige Hersteller anbieten.

Nikon hat auch die besten Sensor-Technologien. Der 45,7-Megapixel-Sensor der Z8 ist nicht nur scharf - er ist auch extrem lichtempfindlich. In Dunkelheit, bei Nacht, bei Sportveranstaltungen: Nikon-Kameras zeigen immer noch die besten Ergebnisse.

Ein Fotograf mit einer Nikon Z9 auf einem verschneiten Berggipfel bei Sonnenaufgang, der eine Landschaft fotografiert.

Was kommt als Nächstes?

Nikon hat angekündigt, bis 2027 mindestens fünf neue Z-Mount-Kameras auf den Markt zu bringen. Dazu gehören ein kompaktes Modell für Reisefotografen, eine neue Mittelklasse-Kamera für Fotografen mit mittlerem Budget, und eine professionelle Video-Kamera speziell für Filmemacher.

Auch die Objektivlinie wächst. Nikon hat 2025 neue Z-Objektive mit verbesserten Stabilisatoren und schnelleren Autofokus-Motoren vorgestellt - darunter das 14-30mm f/4 und das 70-180mm f/2.8, die für Landschafts- und Porträtfotografie perfekt sind.

Was Nikon nicht mehr macht: Es baut keine neuen DSLRs mehr. Es baut auch keine Einsteiger-Kameras mehr unter 500 Euro. Es hat sich auf die Kernnutzer konzentriert: diejenigen, die bereit sind, mehr zu zahlen - für mehr Qualität, mehr Zuverlässigkeit, mehr Kontrolle.

Was ist mit Canon? Wer gewinnt?

Canon hat mehr Verkäufe. Nikon hat bessere Technik. Canon hat eine riesige Community und viele günstige Objektive. Nikon hat bessere Bildqualität und robustere Kameras.

Es gibt keinen klaren Gewinner. Es gibt nur zwei unterschiedliche Strategien. Canon will jederzeit und überall verfügbar sein. Nikon will nur da sein, wo es wirklich zählt.

Wenn du eine Kamera für die Familie, für Urlaube oder für Social Media suchst - dann ist Canon vielleicht die einfachere Wahl. Wenn du eine Kamera suchst, die dich nicht im Stich lässt, wenn es auf die Qualität ankommt - dann ist Nikon immer noch die beste Option.

Was bedeutet das für dich?

Wenn du eine Nikon DSLR besitzt: Nutze sie. Sie ist immer noch eine der besten Kameras, die du kaufen kannst. Wenn du eine neue Kamera suchst: Schau dir die Z-Serie an. Die Z5 ist günstig, die Z6 III ist die perfekte Allrounderin, die Z8 ist für Profis gemacht.

Und wenn du dich fragst, ob Nikon verschwunden ist - dann schau dir die Kameras an, die heute auf Fotomessen ausgestellt werden. Die besten Bilder kommen immer noch oft von Nikon. Nicht weil sie billig sind. Nicht weil sie viele Verkäufe haben. Sondern weil sie einfach besser funktionieren.

Nikon wurde nicht eingestellt. Es wurde nur anders definiert. Und das ist kein Ende. Das ist ein Neuanfang - mit weniger Geräten, aber mit mehr Kraft.

Ist Nikon wirklich ausgestiegen?

Nein. Nikon hat nicht aufgehört, Kameras herzustellen. Es hat nur die Produktion von DSLR-Kameras eingestellt und sich vollständig auf Mirrorless-Kameras (Z-Serie) konzentriert. Die Marke existiert weiterhin und bringt regelmäßig neue Modelle heraus.

Warum hat Nikon die DSLRs eingestellt?

Weil die Nachfrage nach DSLRs seit 2018 stark zurückgegangen ist - um über 90 %. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach leichteren, schnelleren Mirrorless-Kameras. Nikon wollte nicht mehr zwei Systeme parallel entwickeln - das war zu teuer und ineffizient.

Funktionieren alte Nikon-Objektive noch mit neuen Kameras?

Ja. Alle Nikon F-Mount-Objektive (für DSLRs) lassen sich mit dem FTZ-Adapter an neuen Z-Mount-Kameras verwenden. Der Autofokus funktioniert fast vollständig, und die Bildqualität bleibt erhalten. Nikon unterstützt diese Kompatibilität aktiv - im Gegensatz zu einigen anderen Herstellern.

Ist Nikon noch besser als Canon?

Es kommt darauf an. Canon hat mehr Einsteigermodelle und eine größere Community. Nikon bietet bessere Bildqualität, robustere Bauweise und fortschrittlichere Video-Technologien - besonders in der Profiklasse. Für Profis ist Nikon oft die erste Wahl. Für Anfänger ist Canon einfacher zu bedienen.

Sollte ich jetzt eine Nikon DSLR kaufen?

Nur, wenn du sie gebraucht bekommst und sie dir gut passt. Neue DSLRs gibt es nicht mehr. Aber gebrauchte Modelle wie die D850 oder D750 sind immer noch hervorragend und oft günstiger als neue Mirrorless-Kameras. Sie sind ideal für Fotografen, die auf Qualität setzen und nicht auf die neueste Technik.