Wenn du deine Kamera zum ersten Mal in der Hand hältst, stolperst du über Buchstaben und Zahlen, die nichts mit deinem Foto zu tun zu haben scheinen. Und dann ist da dieses F - auf dem Display, am Objektiv, in den Einstellungen. Was bedeutet das eigentlich? Es ist nicht etwa ein Markenname, kein Firmware-Update und auch kein Geheimcode. Das F steht für Blende - und es ist eine der wichtigsten Zahlen, die du als Fotograf verstehen musst.
Das F in der Kamera ist die Abkürzung für F-Nummer oder Blendenwert. Es beschreibt, wie weit das Objektiv geöffnet ist - also wie viel Licht durchkommt, wenn du den Auslöser drückst. Eine niedrige F-Zahl wie f/1.8 bedeutet eine große Öffnung, viel Licht und einen unscharfen Hintergrund. Eine hohe F-Zahl wie f/16 bedeutet eine kleine Öffnung, weniger Licht und einen scharfen Hintergrund.
Diese Zahl ist kein willkürlicher Wert. Sie folgt einer festen mathematischen Logik: Die F-Nummer ist das Verhältnis zwischen der Brennweite des Objektivs und dem Durchmesser der Blendenöffnung. Wenn du ein 50-mm-Objektiv mit f/2 hast, ist die Blendenöffnung 25 mm groß (50 geteilt durch 2). Bei f/4 ist sie nur noch 12,5 mm. Jeder Schritt nach oben (z. B. von f/2 auf f/2.8) halbiert die Lichtmenge, die auf den Sensor trifft.
Drei Dinge hängen direkt vom Blendenwert ab: Licht, Schärfentiefe und Bildqualität.
Ein echtes Beispiel: Du fotografierst einen Hund im Park. Mit f/2.8 ist er scharf, der Baum dahinter ein weiches Grün. Mit f/16 ist der Hund scharf, aber auch jeder Blatt, jede Äste, jede Wiese im Hintergrund. Welches Bild willst du machen?
Die meisten Fotografen arbeiten in drei Modi: Automatik, Blendenpriorität und manuell.
Ein praktischer Tipp: Wenn du ein neues Objektiv bekommst, probier es aus. Nimm ein Stativ, stell dein Objektiv auf f/2.8, f/5.6, f/11 und f/16. Fotografiere denselben Gegenstand - ein Buch, eine Blume, eine Tasse. Schau dir die Bilder auf dem Computer an. Du wirst sehen, wie sich die Schärfentiefe verändert. Das ist der beste Kurs, den du je gemacht hast.
Am Objektiv steht oft etwas wie „f/1.8-2.8“ oder „f/4“. Das ist die maximale Blende - also die größte Öffnung, die das Objektiv zulässt.
Wenn du eine Kamera mit Wechselobjektiven hast, achte darauf, welche maximale Blende das Objektiv hat. Ein f/4-Zoom ist für Tageslicht okay. Ein f/1.4-Objektiv ist ein Lichtmagier - du kannst auch bei Dämmerung noch ohne Blitz scharfe Fotos machen.
Fehler passieren - und sie sind oft leicht zu beheben.
Ein häufiger Fehler: Neue Fotografen denken, f/1.4 ist immer besser. Aber du brauchst nicht immer eine unscharfe Hintergrund. Manchmal willst du, dass der Betrachter alles sieht - die Straße, die Menschen, die Werbung, die Wolken. Dann brauchst du f/11, nicht f/1.4.
Das F ist nur ein Teil des Belichtungsdreiecks - zusammen mit ISO und Verschlusszeit.
Wenn du das F erhöhst (z. B. von f/4 auf f/8), halbierst du das Licht. Um das auszugleichen, kannst du:
Das ist kein komplizierter Mathematiktest. Es ist ein Spiel mit Licht. Je mehr du übst, desto intuitiver wird es. Du wirst nicht mehr nachdenken - du wirst einfach wissen, welches F du brauchst.
Es gibt keinen „besten“ F-Wert. Nur den richtigen für deine Geschichte.
Porträt? f/1.8-f/2.8. Landschaft? f/8-f/16. Straßenfotografie? f/5.6-f/8. Makro? f/5.6-f/11. Action? f/2.8 oder schneller, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden.
Einige Profis arbeiten fast immer bei f/8 - weil sie wissen, dass das die beste Schärfe und Tiefenschärfe bietet. Andere lieben f/1.4 für den emotionalen Effekt. Beides ist richtig - je nachdem, was du ausdrücken willst.
Die größte Lüge in der Fotografie ist: „Je niedriger die F-Zahl, desto besser.“ Nein. Je passender die F-Zahl zu deinem Motiv, desto besser.
Probiere diese Übungen aus:
Diese Übungen dauern 15 Minuten. Sie verändern deine Sichtweise für immer.
Wenn du das F verstanden hast, wirst du plötzlich andere Dinge sehen. Du wirst merken, warum manche Fotos emotional wirken - und andere nicht. Du wirst verstehen, warum ein Bild mit f/2.8 wie ein Gemälde wirkt - und ein Bild mit f/16 wie ein Dokument.
Die Kamera ist kein Zauberkasten. Sie ist ein Werkzeug. Und das F ist der Schalter, mit dem du Licht und Raum formst. Es ist nicht die Auflösung, nicht der Sensor, nicht der Preis. Es ist die Blende - das F -, die entscheidet, was du erzählst.
Das F steht für Blendenwert - es zeigt, wie weit das Objektiv geöffnet werden kann. Eine niedrige Zahl wie f/1.8 bedeutet eine große Öffnung und viel Licht. Eine hohe Zahl wie f/16 bedeutet eine kleine Öffnung und weniger Licht. Auf dem Objektiv steht oft der maximale Wert, den es erreichen kann, z. B. f/1.8-2.8 bei Zoomobjektiven.
Nein. f/1.4 lässt mehr Licht durch und erzeugt einen unscharfen Hintergrund - ideal für Porträts. Aber für Landschaften, Architektur oder Gruppenfotos willst du meist alles scharf haben. Dann ist f/4, f/8 oder sogar f/16 besser. Die beste Blende ist die, die zu deinem Motiv passt - nicht die niedrigste Zahl.
Bei sehr kleinen Blenden wie f/22 tritt Beugungsunschärfe auf. Das Licht wird an den Blendenlamellen abgelenkt und verliert an Schärfe. Die meisten Objektive sind zwischen f/5.6 und f/11 am schärfsten. f/22 ist nur nötig, wenn du extrem große Schärfentiefe brauchst - und bereit bist, an Schärfe zu verlieren.
Für Nachtaufnahmen brauchst du so viel Licht wie möglich. Nutze die niedrigste F-Zahl, die dein Objektiv zulässt - meist f/1.4, f/1.8 oder f/2.8. Kombiniere das mit einem Stativ und einer längeren Belichtungszeit, um Rauschen zu vermeiden. Ohne Stativ kannst du ISO erhöhen, aber das erhöht auch das Rauschen.
Die Kamera wählt das F, um eine korrekte Belichtung zu erreichen - aber nicht, um ein gutes Bild zu machen. Sie könnte f/1.8 wählen, um im Dunkeln zu belichten, aber dann ist nur dein Auge scharf - der Rest unscharf. Wenn du eine Landschaft fotografierst, willst du aber alles scharf. Deshalb ist Blendenpriorität (Av) oft besser als Vollautomatik.