Im Jahr 2023 wuchs der Beruf des Fotografen schneller als fast jeder andere kreative Beruf - und das nicht, weil plötzlich mehr Leute Kameras kaufen, sondern weil die Welt plötzlich alles mit Bildern kommuniziert. Du hast nicht nur deine Oma, die Instagram-Fotos von ihrem Kuchen postet. Unternehmen, Marken, lokale Geschäfte, Ärzte, Anwälte, Lehrer - alle brauchen jetzt Fotos. Und sie zahlen dafür. Nicht nur für Hochzeiten oder Porträts. Sondern für Produktfotos, Social-Media-Content, Website-Bilder, Werbekampagnen, sogar für digitale Archivierung von Gebäuden und Produkten. Die Nachfrage explodierte - und die Anzahl der professionellen Fotografen in der Schweiz stieg 2023 um 27 %, laut dem Bundesamt für Statistik. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
Früher war Fotografie etwas für Künstler, Journalisten oder Hochzeitsfotografen. Heute ist sie eine Grundfertigkeit wie Tippen oder E-Mails schreiben. Ein Bäcker in Zürich braucht Fotos seiner Brötchen, damit sie auf Google Maps gut aussehen. Ein Zahnarzt braucht vorher-nachher-Bilder für seine Website. Ein Bauunternehmer braucht Fotos von Baustellen, um Kunden zu überzeugen. Und all diese Leute haben kein Zeit, selbst Fotos zu machen. Sie zahlen jemandem, der es kann.
Die digitale Revolution hat das nicht nur einfacher gemacht - sie hat es unverzichtbar gemacht. Instagram, TikTok, Pinterest, Google Business - all diese Plattformen leben von Bildern. Und wenn du kein gutes Foto hast, wirst du nicht gesehen. Nicht von Kunden. Nicht von Algorithmen. Nicht von deiner eigenen Zielgruppe. Das hat die Rolle des Fotografen von einem Luxus zu einer Notwendigkeit gemacht.
Nicht alle Fotografie-Bereiche wachsen gleich. Der größte Sprung passiert in drei Bereichen:
Die alten Bereiche wie Hochzeitsfotografie stagnieren. Die Nachfrage bleibt stabil, aber wächst nicht. Die neuen Bereiche? Die wachsen mit 30-40 % pro Jahr. Und sie brauchen Leute, die nicht nur mit der Kamera umgehen können, sondern auch mit Lightroom, Photoshop, Cloud-Speicher, Kundenportalen und Lieferterminen.
Du brauchst keine teure Ausrüstung. Du brauchst keine Ausbildung. Du brauchst keine Galerie. Du brauchst drei Dinge:
Die meisten Anfänger scheitern, weil sie versuchen, alles zu machen. Sie wollen Hochzeiten, Porträts, Events, Werbung, Architektur. Das ist zu viel. Du musst dich auf einen Bereich konzentrieren - und ihn so gut machen, dass Leute dich suchen, weil sie dich als Experten kennen.
Ein Anfänger, der sich auf Produktfotografie spezialisiert, verdient in der Schweiz zwischen 40 und 60 Franken pro Foto - je nach Komplexität. Ein einfaches Produktbild mit weißem Hintergrund: 45 CHF. Ein Bild mit Reflexionen, Schatten, mehreren Produkten, Nachbearbeitung: 70-90 CHF. Ein Tag mit 15 Bildern? Das sind 750-1.350 CHF. Und das ist nur ein Tag.
Ein Fotograf, der sich auf digitale Dokumentation spezialisiert, verdient 120-180 CHF pro Stunde. Warum? Weil er nicht nur Fotos macht, sondern auch Daten erstellt: Geokoordinaten, Maße, Lichtverhältnisse, Dateinamen mit Protokoll. Das ist nicht Fotografie. Das ist Datenmanagement mit Bildern. Und das zahlt die öffentliche Hand.
Ein Fotograf, der Content für Social Media erstellt, verdient oft nach Stunden: 80-120 CHF pro Stunde. Aber er arbeitet nicht nur am Tag. Er plant, schreibt Captions, koordiniert mit Marketingteams, liefert in verschiedenen Formaten. Das ist kein Hobby. Das ist ein Full-Time-Job.
Die meisten Fotografen, die erfolgreich sind, arbeiten nicht für einen Chef. Sie haben 3-5 feste Kunden, die monatlich 100-300 Fotos brauchen. Das ist ein sicheres Einkommen. Keine Unsicherheit. Kein Hungermonat.
Du hast sicher gehört: „KI macht Fotografen überflüssig.“ Stimmt nicht. KI kann Bilder generieren. Aber sie kann nicht:
KI generiert Bilder. Menschen machen Bilder, die funktionieren. Die Emotionen wecken. Die Entscheidungen beeinflussen. Die Verkäufe steigern. Und das kann kein Algorithmus. Noch nicht. Und vielleicht nie.
Die KI-Tools, die heute verfügbar sind, sind Werkzeuge - wie ein Stativ oder ein Blitz. Sie helfen dir, schneller zu arbeiten. Aber sie ersetzen dich nicht. Sie machen dich nur effizienter. Und das ist der Unterschied.
Wenn du 2023 loslegen willst, hier ist, was du tun musst:
Das ist nicht schwer. Es ist nur anders, als du denkst. Es geht nicht darum, Kunst zu machen. Es geht darum, Probleme zu lösen. Und wer Probleme löst, wird bezahlt.
2024 wird noch härter. Weil immer mehr Leute merken: Fotografie ist ein lukrativer Beruf. Und weil die KI-Tools besser werden. Aber das ist kein Grund aufzugeben. Das ist ein Grund, besser zu werden.
Die Fotografen, die in fünf Jahren noch arbeiten, sind nicht die mit der teuersten Kamera. Sondern die, die verstehen, wie man mit Kunden spricht. Die, die schnell liefern. Die, die ihre Fotos so strukturieren, dass sie in Systeme passen - in Shopify, in Google Business, in CRM-Tools. Die, die nicht nur fotografieren, sondern auch organisieren, dokumentieren, liefern.
Du musst kein Künstler sein. Du musst kein Genie sein. Du musst nur zuverlässig sein. Und du musst lernen, wie man mit Bildern Geld verdient. Das ist der schnellste Weg, den du 2023 finden kannst. Und er ist noch offen.
Ja. Laut dem Bundesamt für Statistik stieg die Zahl der selbstständigen Fotografen in der Schweiz 2023 um 27 % - das ist das höchste Wachstum aller kreativen Berufe. Der Durchschnitt aller Berufe lag bei 3,5 %. Fotografie wächst schneller als IT, Gesundheit oder Bildung. Der Grund: Digitale Plattformen brauchen kontinuierlich neue Bilder - und KI kann das nicht ersetzen.
Nein. Du brauchst keine Meisterprüfung, keinen Abschluss. Du brauchst eine Kamera, ein paar Lernvideos über Licht und Bearbeitung, und drei echte Beispiele für Kunden. Viele erfolgreiche Fotografen in der Schweiz haben nie eine Schule besucht. Sie haben einfach angefangen - und gelernt, indem sie gearbeitet haben.
Ein guter Einstieg kostet 500-800 CHF: Eine gebrauchte Canon EOS R50 oder Nikon Z30 (ca. 400 CHF), ein Stativ (80 CHF), eine LED-Lichtleiste (100 CHF) und ein externer Speicher (100 CHF). Du brauchst keine teuren Objektive. Ein Kit-Objektiv reicht für den Anfang. Der Fokus liegt auf Technik und Wissen - nicht auf Ausrüstung.
Ja, und das ist der beste Weg, um anzufangen. Viele Fotografen beginnen mit einem Vollzeitjob und fotografieren am Wochenende. Nach sechs Monaten haben sie drei feste Kunden. Nach einem Jahr können sie aufhören, ihren Nebenjob zu machen. Es ist kein Traum - es ist ein Plan. Und er funktioniert.
Weil jeder Online-Shop heute 100-1.000 Produktbilder braucht. Und KI-Bilder fühlen sich kalt und unecht an. Kunden vertrauen echten Fotos mehr - besonders bei Lebensmitteln, Möbeln oder Kleidung. Unternehmen zahlen dafür, weil sie merken: Mit echten Fotos verkaufen sie 40 % mehr. Das ist kein Trend. Das ist eine Regel.
Lightroom ist die Standardsoftware. Es kostet 11 CHF pro Monat. Du kannst auch Capture One Pro (15 CHF/Monat) oder sogar Affinity Photo (einmalig 50 CHF) nutzen. Vermeide Photoshop - es ist zu komplex für den Anfang. Lightroom reicht für 90 % der Aufgaben: Farbkorrektur, Belichtung, Schärfen, Batch-Bearbeitung.
Geh in dein Viertel. Suche kleine Geschäfte: Bäckereien, Blumenläden, Friseure, Apotheken. Frag sie: „Kann ich Ihnen ein paar Fotos von Ihrem Geschäft machen? Für mein Portfolio - kostenlos.“ Die meisten sagen ja. Danach zeigst du ihnen die Fotos und fragst: „Würden Sie diese Bilder auf Ihrer Website haben wollen?“ Dann bietest du einen Preis an. Das ist der einfachste Weg, um echte Referenzen zu bekommen.