Im Jahr 2025 fragt sich immer mehr Menschen: Ist Louis Vuitton wirklich geschlechtsneutral? Die Marke, die seit 1854 für Luxus, Reisen und exklusive Handarbeit steht, hat sich in den letzten Jahren radikal verändert. Es geht nicht mehr nur um Handtaschen für Frauen oder Koffer für Männer. Es geht um Kleidung, die niemandem sagt, wer er sein soll - nur wer er sein möchte.
Heute tragen Männer bei Louis Vuitton Röcke aus Leder, Frauen tragen Anzüge mit weiten Hosen, die früher nur für Herren gedacht waren. Die Kollektionen heißen nicht mehr „Herren“ oder „Damen“, sondern einfach „Louis Vuitton“. Die Labels auf den Taschen sind jetzt oft nur noch in einer einzigen Schriftart - keine Geschlechterunterscheidung, keine Symbole, die sagen: „Das ist für dich“ oder „Das ist nicht für dich“.
Bei Louis Vuitton ist das keine Marketing-Strategie, sondern eine Design-Philosophie. Die Stoffe werden nicht nach „weiblich“ oder „männlich“ ausgewählt, sondern nach Haltbarkeit, Fall und Textur. Ein Mantel aus Nappa-Leder hat denselben Schnitt, egal ob er auf einem Mann, einer Frau oder einer nicht-binären Person sitzt. Die Form entscheidet - nicht das Geschlecht.
Das ist kein Zufall. Es ist eine Reaktion auf eine neue Generation, die nicht mehr in Binärkategorien denkt. Eine Studie von McKinsey aus dem Jahr 2024 zeigt: 68 % der 18- bis 28-Jährigen in Europa kaufen Mode, die nicht nach Geschlecht getrennt ist. Louis Vuitton ist nicht der Erste, aber einer der Wenigen, der das konsequent umgesetzt hat - ohne es als Trend zu verkaufen.
Ein Foto aus der Herbst/Winter-Kollektion 2025 zeigt einen Mann mit langem Haar, der einen Rock trägt, während eine Frau mit kurzen Haaren und einem Anzug neben ihm steht. Keiner von beiden wirkt „falsch“. Keiner von beiden wirkt „inszeniert“. Sie wirken einfach - da. Das ist der Kern der geschlechtsneutralen Mode: Normalität statt Provokation.
Die Fotografie bei Louis Vuitton ist heute kein Werbeblatt mehr. Sie ist ein Dokument. Ein Dokument davon, wie Mode heute gelebt wird - nicht wie sie verkauft werden soll.
Das stimmt. Louis Vuitton ist keine soziale Bewegung. Es ist ein Luxusunternehmen mit einem Jahresumsatz von über 20 Milliarden Euro. Aber das macht die Veränderung nicht weniger real. Es ist kein Widerspruch, dass eine Marke, die Reichtum verkauft, gleichzeitig die Grenzen von Geschlecht aufbricht. Viele Menschen, die sich von traditionellen Mode-Regeln ausgeschlossen fühlten, finden jetzt bei Louis Vuitton etwas, das sie nicht nur kaufen, sondern auch repräsentieren können.
Die echte Frage ist nicht: „Ist es authentisch?“ Sondern: „Hat es einen Einfluss?“ Und die Antwort lautet: Ja. Andere Marken wie Gucci, Prada und Balenciaga folgen dem Weg. Die Industrie verändert sich - und Louis Vuitton hat den Anfang gemacht.
Die Verpackung? Kein rosa oder blau. Nur schwarz, weiß und gold. Die Karte im Karton? Kein „Für ihn“ oder „Für sie“. Nur ein Satz: „Für dich.“
Wenn du ein Bild von einem Louis Vuitton-Outfit machst, dann machst du kein Bild von „Mode“. Du machst ein Bild von Freiheit. Von der Möglichkeit, sich nicht definieren zu lassen. Und das ist das Einzige, was heute wirklich Luxus ist.
Wenn du eine Tasche von Louis Vuitton trägst, trägst du nicht nur ein Produkt. Du trägst eine Haltung. Die Haltung, dass Kleidung nicht bestimmen sollte, wer du bist - sondern dir helfen kann, zu sein, wer du willst.
Nein, Louis Vuitton ist nicht die erste Marke, die geschlechtsneutral arbeitet. Marken wie Rad Hourani, Telfar und Genderless haben das schon vor Jahren begonnen. Aber Louis Vuitton ist die erste Luxusmarke mit globalem Einfluss, die das konsequent in ihre Hauptkollektionen integriert hat - und damit den Mainstream verändert hat.
Geschlechtsneutrale Mode gibt es auch günstig - aber nicht bei Louis Vuitton. Marken wie Zara, H&M oder COS haben unisex-Kollektionen, die preiswerter sind. Louis Vuitton steht für Handarbeit, Materialqualität und Markenwert. Wer geschlechtsneutrale Mode sucht, kann zwischen Luxus und Alltag wählen - aber die Philosophie ist dieselbe.
Weil die Mode selbst divers ist. Wenn du Kleidung schaffst, die niemandem sagt, wer er sein soll, dann musst du auch Menschen zeigen, die diese Freiheit leben. Es geht nicht um „Diversity-Boxen“ - es geht darum, die Realität abzubilden: Menschen, die sich nicht in alte Kategorien pressen lassen.
Nein. Seit 2023 hat Louis Vuitton alle Kollektionen auf unisex umgestellt. Es gibt keine separaten Herren- oder Damengarderoben mehr in den Stores oder auf der Website. Alle Artikel sind in einem einzigen Katalog organisiert - nach Material, Farbe und Funktion, nicht nach Geschlecht.
Einige fühlen sich verunsichert - besonders die Kunden, die Louis Vuitton als Symbol für traditionelle Eleganz kannten. Aber viele andere, besonders aus der Generation 50+, schätzen die Einfachheit. Sie sagen: „Endlich kann ich mir etwas kaufen, ohne nachzudenken, ob es für mich oder meinen Mann ist.“ Die Marke hat nicht verloren - sie hat sich erweitert.