Wenn du Wasser wie Seide fließen siehst oder Wolken wie Malerei über den Himmel ziehst, dann hast du es mit Langzeitbelichtung, eine Fototechnik, bei der die Kamera über mehrere Sekunden oder Minuten offen bleibt, um Bewegung als Weichheit festzuhalten. Auch bekannt als langsame Verschlusszeit, ist sie kein Zaubertrick – sondern die richtige Kombination aus Zeit, Ausrüstung und Licht. Es geht nicht darum, die teuerste Kamera zu haben, sondern darum, die Zeit zu nutzen, die andere ignorieren. Die meisten Anfänger denken, sie bräuchten einen Profi-Status, um solche Bilder zu machen. Doch du brauchst nur eine Kamera, die manuell einstellbar ist – und ein wenig Geduld.
Die Grundlage jeder Langzeitbelichtung ist ein Stativ, ein stabiles Gestell, das die Kamera während langer Belichtungszeiten absolut ruhig hält. Ohne es wird alles verschwimmen – nicht nur das Wasser, sondern auch dein Bild. Dazu kommt der ND-Filter, ein dunkler Filter, der das Licht reduziert, damit du auch bei Tageslicht lange Belichtungszeiten nutzen kannst. Ohne ihn wäre dein Bild bei einer 30-sekündigen Belichtung völlig überstrahlt. Viele Fotografen vergessen diesen Punkt – und wundern sich dann, warum ihre Fotos weiß sind. Ein guter ND-Filter ist nicht teuer, aber er macht den Unterschied.
Langzeitbelichtung funktioniert besonders gut an Orten mit Bewegung: am Meer, an Flüssen, in Städten mit fahrenden Autos oder bei Wolken, die sich schnell schieben. Du brauchst keinen speziellen Ort – nur eine Situation, in der etwas sich bewegt. Die Technik ist nicht kompliziert, aber sie erfordert, dass du langsam denkst. Statt schnell zu drücken, musst du warten. Du musst prüfen, ob der Wind die Blätter bewegt, ob die Wellen regelmäßig brechen, ob die Straßenlaternen schon angegangen sind. Das ist Fotografie als Meditation.
Immer wieder sehen wir Fotos von Menschen, die mit teuren Kameras durch die Gegend laufen – doch die wirklich beeindruckenden Bilder entstehen oft mit einer einfachen Kamera, einem Stativ und einem 10-Euro-Filter. Die Posts auf dieser Seite zeigen, wie du mit dem richtigen Wissen deine eigenen Langzeitbilder machst – egal ob du mit einer Canon, Nikon oder sogar einer spiegellosen Einsteigerkamera arbeitest. Du findest hier Tipps zu den besten Einstellungen, wie du Filter richtig verwendest, warum du manchmal eine Fernbedienung brauchst und wie du auch bei schwachem Licht perfekte Ergebnisse erzielst. Es geht nicht um das, was du hast – sondern um das, was du damit tust.
Die 500-Regel hilft Fotografen, die längste Belichtungszeit für scharfe Sterne bei Nachtaufnahmen zu berechnen. Sie ist einfach, aber nicht perfekt - besonders mit modernen Kameras. Erfahre, wie du sie richtig anwendest und wann du besser auf 400 oder 300 gehst.