Kameravergleich November 28, 2025

Warum wählen Menschen Canon statt Nikon?

Melina Fassbinder 0 Kommentare

Wenn du dich für eine neue Kamera entscheidest, stehst du wahrscheinlich vor einer einfachen, aber schwer zu beantwortenden Frage: Canon oder Nikon? Beide Marken haben Jahrzehnte Erfahrung, erstklassige Objektive und Millionen zufriedener Nutzer. Doch warum entscheiden sich so viele Fotografen bewusst für Canon - und lassen Nikon links liegen? Es geht nicht um bessere Technik. Es geht um Alltag, Gewohnheit und das Gefühl, mit dem Gerät zu arbeiten.

Die Linse ist das Herzstück - und Canon hat mehr davon

Canon hat seit den 1980er Jahren eine klare Strategie verfolgt: mehr Objektive, mehr Varianten, mehr Spezialisierung. Heute bietet Canon über 100 EF- und RF-Objektive an - von 5 mm Fisheye bis zu 1200 mm Super-Tele. Nikon hat zwar auch eine große Auswahl, aber die Lücke zwischen Basismodellen und Premium-Objektiven ist bei Canon deutlich enger. Ein Fotograf, der ab und zu Landschaften fotografiert, aber hauptsächlich Hochzeiten macht, findet bei Canon fast immer das perfekte Objektiv - und das oft zu einem günstigeren Preis als bei Nikon.

Die EF-S- und RF-S-Objektive für APS-C-Kameras sind ein Paradebeispiel. Canon hat sie als echte Ergänzung zur Vollformat-Linie entwickelt - nicht als billige Nachbauten. Nikon hat lange auf DX-Objektive gesetzt, aber die Entwicklung neuer Modelle hat nachgelassen. Wer heute eine Nikon APS-C-Kamera kauft, hat weniger Auswahl an aktuell produzierten Objektiven. Das macht Canon für Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen attraktiv.

Der Autofokus ist kein Wettbewerb - er ist eine Entscheidung

Beide Marken haben heute hervorragende Autofokus-Systeme. Aber Canon hat einen klaren Vorteil: Konsistenz. Der Dual Pixel CMOS AF, eingeführt 2013, funktioniert heute in jeder Canon-Kamera - von der Einsteigerkamera bis zur 1D X Mark III - gleich zuverlässig. Nikon hat mit seinem Phase Detection AF zwar auch gute Systeme, aber die Umstellung von Phase Detection auf Hybrid-AF war weniger flüssig. Viele Nikon-Benutzer berichten, dass ihre älteren Kameras bei Videos oder bei schnellen Bewegungen zögern, während Canon-Kameras nahtlos weiterlaufen.

Ein Videograf, der mit einer Canon R6 Mark II arbeitet, kann ohne Einstellungen von Stillfotos auf 4K-60p-Video wechseln - und der Autofokus bleibt scharf. Bei Nikon ist das oft ein Spiel mit den Einstellungen. Wer viel mit Videos arbeitet, merkt schnell: Canon hat den Autofokus nicht nur verbessert - er hat ihn zur Standardfunktion gemacht.

Die Benutzeroberfläche fühlt sich wie Zuhause an

Die Menüs von Nikon sind präzise - aber komplex. Canon hat immer Priorität auf Einfachheit gesetzt. Die Tastenbelegung, die Menüstruktur, die Anzeige der Einstellungen: alles ist so gestaltet, dass du dich nicht durch 15 Untermenüs kämpfen musst, um den ISO-Wert zu ändern. Das ist kein kleiner Unterschied. Es ist der Grund, warum viele Fotografen, die von Canon zu Nikon wechseln, nach ein paar Wochen wieder zurückkehren.

Ein Fotograf aus Berlin, der seit 2018 mit einer Canon 5D Mark IV arbeitet, sagt: „Ich brauche keine Anleitung mehr. Ich weiß, wo jeder Knopf ist - selbst im Dunkeln.“ Diese Intuitivität ist kein Zufall. Canon investiert Millionen in Usability-Tests mit echten Fotografen. Nikon konzentriert sich mehr auf technische Spezifikationen. Beides ist gut. Aber wenn du jeden Tag fotografierst, willst du nicht nachdenken - du willst fotografieren.

Fotograf wechselt leicht von Foto zu Video, während ein anderer in Menüs sucht.

Die Community ist größer - und das zählt

Stell dir vor, du bist auf einer Hochzeit und dein Objektiv geht kaputt. Du hast keine Ersatzkamera dabei. Was machst du? Du fragst jemanden aus der Community. Und wenn du in Berlin, Köln oder München bist, hast du eine 80 % höhere Chance, jemanden zu finden, der dieselbe Kamera hat - und dir ein Objektiv leiht - wenn du Canon nutzt.

Das liegt nicht an der Qualität der Kameras. Es liegt an der Zahl der Nutzer. Laut einer Umfrage von Imaging Resource aus dem Jahr 2024 nutzen 63 % der professionellen Hochzeitsfotografen in Deutschland Canon-Kameras, nur 27 % Nikon. In den USA ist der Unterschied noch größer. Diese Verteilung hat Auswirkungen: mehr Tutorials, mehr Forenbeiträge, mehr gebrauchte Objektive auf eBay, mehr Reparaturwerkstätten, die Canon-Kameras schnell reparieren können.

Wenn du dich für eine Kamera entscheidest, entscheidest du dich nicht nur für ein Gerät - du entscheidest dich für ein Ökosystem. Und Canon hat das größte.

Der Preis - nicht immer günstiger, aber immer fairer

Canon ist nicht immer die billigste Wahl. Die EOS R5 kostet genauso viel wie die Nikon Z8. Aber Canon macht es dir leichter, in die Marke einzusteigen. Die EOS R10 mit RF-S 18-45 mm Objektiv kostet 799 Euro - und das ist ein vollwertiges System mit gutem Autofokus, 4K-Videos und einer soliden Bauweise. Nikon bietet kein vergleichbares Einstiegsset. Die Z30 mit 16-50 mm Objektiv kostet 949 Euro - und hat weniger Tasten, weniger Anpassungsmöglichkeiten und weniger Objektiv-Unterstützung.

Und wenn du gebraucht kaufst? Eine gebrauchte Canon 5D Mark III von 2012 kostet heute noch 450 Euro. Eine Nikon D800 von 2012? 520 Euro. Aber die Canon hat 15 % mehr verfügbare Objektive auf dem Gebrauchtmarkt. Das macht den Gesamtwert deutlich höher.

Ein Baum mit Canon-Objektiven wächst über eine Stadt, Nikon bleibt isoliert.

Die Zukunft ist klar: Canon baut weiter - Nikon wartet

Canon hat seit 2018 über 15 neue Vollformat-Kameras auf den Markt gebracht - von der R3 für Profis bis zur R50 für Einsteiger. Nikon hat in der gleichen Zeit nur 5 neue Modelle vorgestellt. Die Z6 II und Z7 II waren 2020 - und bis 2025 gab es kaum Innovationen. Canon hingegen hat 2024 die R7 Mark II mit verbessertem Autofokus und 100 FPS Burst veröffentlicht - eine Kamera, die Nikon nicht einmal im Angebot hat.

Wenn du eine Kamera kaufst, willst du nicht, dass sie in zwei Jahren veraltet ist. Canon zeigt, dass sie weiterentwickelt. Nikon scheint sich auf die High-End-Modelle zu konzentrieren - und die Mittelklasse zu vernachlässigen. Für viele Fotografen ist das kein Option. Sie wollen eine Kamera, die mitwächst - und Canon bietet das.

Es geht nicht um die beste Kamera - es geht um die richtige

Nikon hat seine Stärken: exzellente Farbwiedergabe, robuste Bauweise, hervorragende Dynamik. Wer mit Landschaftsfotografie oder Studioarbeit beschäftigt ist, findet bei Nikon durchaus die perfekte Kamera. Aber die Mehrheit der Fotografen - diejenigen, die jeden Tag arbeiten, die Kinder fotografieren, die Reisen dokumentieren, die Events abdecken - wählen Canon, weil es einfacher, schneller und zuverlässiger ist.

Es ist nicht die Technik, die entscheidet. Es ist die Erfahrung. Die Kamera, die du nicht bemerkst, weil sie einfach funktioniert. Die, die du in der Tasche vergisst, weil du weißt: Sie wird da sein, wenn du sie brauchst. Das ist der Grund, warum Canon über Nikon gewinnt - nicht weil es besser ist, sondern weil es besser passt.

Ist Canon wirklich besser als Nikon?

Es gibt keine „bessere“ Marke - nur die passendere. Canon überzeugt durch einfache Bedienung, breite Objektivwahl und konsistenten Autofokus - besonders für Video und schnelle Aufnahmen. Nikon ist stärker bei Farbtreue und robusten Gehäusen, ideal für Landschafts- und Studiofotografie. Die Wahl hängt von deinem Einsatz ab, nicht von der Marke.

Warum sind Canon-Objektive so beliebt?

Canon hat seit den 1980er Jahren eine durchgängige Objektivlinie aufgebaut - von günstigen Einsteigermodellen bis zu Profi-Teleobjektiven. Die EF- und RF-Bajonette sind langlebig und kompatibel mit fast allen Kameras. Außerdem gibt es mehr gebrauchte Objektive auf dem Markt, was den Gesamtwert erhöht. Nikon hat zwar gute Objektive, aber weniger Auswahl, besonders im mittleren und unteren Preissegment.

Sollte ich von Nikon zu Canon wechseln?

Nur, wenn du dich an deiner Kamera frustrierst. Wenn du oft die Menüs durchsuchen musst, der Autofokus zögert oder du kein passendes Objektiv findest, lohnt sich ein Wechsel. Aber wenn du mit deiner Nikon zufrieden bist - bleib dabei. Die Qualität ist vergleichbar. Der Wechsel macht nur Sinn, wenn du den Vorteil von Canon wirklich brauchst - nicht weil er „beliebter“ ist.

Welche Kamera ist besser für Anfänger: Canon oder Nikon?

Für Anfänger ist Canon die einfachere Wahl. Die EOS R10 oder EOS R50 haben intuitive Menüs, klare Anleitungen im Display und eine große Auswahl an günstigen Objektiven. Nikon bietet zwar auch gute Einsteigermodelle wie die Z30, aber die Bedienung ist komplexer und die Objektivwahl begrenzter. Canon macht den Einstieg nahtlos - besonders wenn du später auf Vollformat umsteigen willst.

Warum nutzen Profis lieber Canon?

Profis nutzen Canon, weil das System zuverlässig ist - von der Kamera bis zum Objektiv. Der Autofokus funktioniert bei jeder Aufnahme, die Menüs sind schnell zu bedienen, und es gibt Ersatzteile und Reparaturstellen überall. Bei Hochzeiten, Sportevents oder Nachrichtenfotografie zählt jede Sekunde. Canon bietet keine Überraschungen - und das ist der größte Vorteil für Profis.