Editorial Tagessatz 2025 – So findest du deinen fairen Tageshonorar

Du bist freiberuflich unterwegs und fragst dich, welchen Tagessatz du ansetzen solltest? Die Antwort liegt nicht im Bauchgefühl, sondern in einer klaren Kalkulation. In diesem Guide zeige ich dir, welche Faktoren du berücksichtigen musst und wie du schnell zu einer Preisvorstellung kommst, die sowohl dich als auch deine Kunden zufriedenstellt.

Wie du deinen Tagessatz berechnest

Erstmal: Notiere deine jährlichen Fixkosten – Miete für das Studio, Versicherungen, Software‑Abos und die Anschaffung von Objektiven. Addiere das Ganze und teile es durch die geplanten Arbeitstage im Jahr. So bekommst du die Grundlage, die du mindestens decken musst.

Dann kommen deine variablen Kosten dazu: Reisekosten, Kulissen, Modellhonorare oder Lizenzgebühren für Bildmaterial. Diese postest du pro Projekt und verteilst sie auf die jeweiligen Tage. Der nächste Schritt ist, deine Zeit wirklich zu erfassen. Wie lange brauchst du für Vorbereitung, Shooting, Nachbearbeitung und Kundenkommunikation? Jeder Arbeitsblock kostet Zeit – und Zeit kostet Geld.

Jetzt kommt die Marge ins Spiel. Überlege, welchen Gewinn du nach Abzug aller Kosten erzielen willst. Ein gängiger Ansatz ist das 20‑30 % Aufschlagen auf die reinen Kosten. Das Ergebnis ist dein Basis‑Tagessatz. Natürlich musst du noch Marktpreise checken: In der Schweiz liegt der durchschnittliche Tagessatz für einen Berufseinsteiger bei etwa 500 CHF, für erfahrene Profis über 1.200 CHF. In Deutschland bewegt sich das ähnlich, wobei regionale Unterschiede (z. B. Berlin vs. ländliche Regionen) beachtet werden sollten.

Praxisbeispiele und Tipps für 2025

Beispiel 1: Du bist ein Junior‑Fotograf in Zürich, hast jährliche Fixkosten von 12.000 CHF und planst 120 Arbeitstage. Das ergibt 100 CHF pro Tag nur für Fixkosten. Addiere 150 CHF für variable Kosten (Transport, Modelle) und 30 % Marge → rund 315 CHF Tagessatz. Für Aufträge mit hohem Aufwand (z. B. Fashion‑Editorial) kannst du dann Aufpreise von 50‑100 % verlangen.

Beispiel 2: Ein erfahrener Editor in Berlin arbeitet 80 Tage im Jahr, Fixkosten von 15.000 € und variable Kosten von 200 € pro Tag. Das ergibt 187,5 € Basis, plus 30 % Marge ≈ 244 €. Da du ein hohes Fachwissen und ein starkes Netzwerk hast, kannst du je nach Kunde und Umfang Aufschläge von bis zu 400 € pro Tag rechtfertigen.

Ein paar schnelle Tipps zum Feintuning:

  • Erstelle eine einfache Excel‑Tabelle, in die du deine Kosten und geplanten Tage einträgst – das spart Zeit beim Anpassen.
  • Nutze unseren Praxis‑Rechner auf wr-foto.de, er gibt dir sofort eine realistische Spanne für dein Projekt.
  • Kommuniziere deinen Tagessatz klar im Angebot. Zeige, welche Leistungen inbegriffen sind (Planung, Shooting, Retusche).
  • Bleib flexibel: Für Kurzzeit‑Aufträge kannst du einen höheren Stundensatz ansetzen, für Langzeit‑Projekte einen kleinen Rabatt.
  • Halte dich an Branchen‑Benchmarks, aber lass dich nicht ausschließlich davon leiten. Dein persönlicher Wert und deine Erfahrung zählen genauso.

Zum Schluss: Der Tagessatz ist kein starres Symbol, sondern ein Werkzeug, das dir hilft, deine Arbeit fair zu bewerten. Wenn du ihn regelmäßig überprüfst und an Marktveränderungen anpasst, bist du langfristig erfolgreicher und weniger gestresst. Jetzt bist du bereit, deine Preise selbstbewusst zu präsentieren – und deine Kunden wissen, was sie dafür bekommen.

12 September 2025 0 Kommentare Melina Fassbinder

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