Die 500-Regel, eine einfache Faustregel zur Berechnung der maximalen Belichtungszeit bei der Astrofotografie, um Sternenstriche zu vermeiden. Auch bekannt als 500er-Regel, ist sie ein Grundpfeiler für alle, die nachts den Himmel einfangen wollen. Sie sagt: Teile 500 durch deine Brennweite – das Ergebnis ist die längste Belichtungszeit in Sekunden, bei der Sterne noch als Punkte erscheinen, nicht als Striche. Bei 20 mm Brennweite also 500 ÷ 20 = 25 Sekunden. Klingt einfach. Aber in der Praxis funktioniert sie oft nicht mehr.
Warum? Weil Kameras heute viel dichter mit Sensoren ausgestattet sind. Ein 45-Megapixel-Sensor zeigt Verwischungen viel deutlicher als ein alter 12-Megapixel-Sensor. Und die meisten von uns fotografieren mit Weitwinkelobjektiven, die bei Vollformat-Kameras oft unter 24 mm liegen. Da wird die 500-Regel schnell zu einer Falle. Ein 14-mm-Objektiv gibt dir nach der Regel 35 Sekunden. Aber bei ISO 3200 und f/2.8 siehst du trotzdem leicht verschwommene Sterne. Besser ist die 200-Regel, eine modernere, strengere Variante der 500-Regel, die für hohe Auflösungen und Vollformat-Kameras besser geeignet ist. Sie sagt: 200 geteilt durch Brennweite. Bei 14 mm sind das nur 14 Sekunden. Noch genauer: Die NPF-Regel, eine mathematisch fundierte Methode, die Sensorgröße, Pixelgröße und Himmelsposition berücksichtigt, um präzise Belichtungszeiten zu berechnen. Die ist komplizierter, aber Apps wie PhotoPills oder Stellarium rechnen sie für dich.
Du brauchst nicht die perfekte Regel. Du brauchst Erfahrung. Probiere es aus: Fotografier eine Nacht mit 25 Sekunden, dann mit 15, dann mit 10. Schau dir die Bilder auf dem Bildschirm an – nicht nur auf der Kamera. Die Sterne müssen klar sein, nicht nur "fast". Und vergiss nicht: Die 500-Regel gilt nur für Sterne. Wenn du die Milchstraße scharf willst, brauchst du auch einen stabilen Stativ, eine Fernauslösung und einen dunklen Ort weit weg von Lichtverschmutzung. Die Regeln helfen dir, den Anfang zu finden. Aber das echte Ergebnis kommt durch Ausprobieren, nicht durch Rechnen.
Unten findest du Artikel, die dir zeigen, welche Kameras für die Nachtfotografie wirklich gut sind, wie du die Milchstraße ohne teure Ausrüstung fotografierst und warum manche Fotografen mit einem iPhone besser abschneiden als mit einer teuren DSLR. Alles, was du brauchst, um deine Nachthimmelfotos von durchschnittlich auf beeindruckend zu bringen.
Die 500-Regel hilft Fotografen, die längste Belichtungszeit für scharfe Sterne bei Nachtaufnahmen zu berechnen. Sie ist einfach, aber nicht perfekt - besonders mit modernen Kameras. Erfahre, wie du sie richtig anwendest und wann du besser auf 400 oder 300 gehst.